Finanzielle Freiheit : Finanzielle Freiheit und Unabhängigkeit: Warum sie unsere Gesellschaft stärken und die Politik das (noch) nicht checkt!

Ein dreidimensionales weißes Männchen segelt mit ausgestreckten Armen auf einem fliegenden 100-Euro-Schein durch blauen Himmel: Symbol für finanzielle Feiheit und Unabhängigkeit

Finanzielle Freiheit und Unabhängigkeit muss zu einer gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Handlungsmaxime in Österreich werden. 

- © bluedesign

Das Menetekel vom erodierenden Sozialstaat geht täglich durch die Medien: Wenn nicht Leistungsbereitschaft und Arbeitseinsatz wieder mehr gefördert und belohnt werden, dann lasse sich der Sozialstaat bald nicht mehr finanzieren. 

Und ja, der Hut brennt bereits lichterloh. Die Sozialausgaben laufen aus dem Runder, die Pensionszuschüsse geraten außer Kontrolle und Österreich steuert auf ein demographisches Desaster zu. Aufgrund der bereits rollenden Pensionierungswelle der Baby-Boomer bricht ein ganz erheblicher Teil der erwerbsfähigen Bevölkerung in den nächsten Jahren weg. Immer weniger Leistungsträgerinnen und Leistungsträger müssen daher die steigenden Lasten der Staatsfinanzierung auf sich schultern.  

Die Politik hat diese unheilvollen Zusammenhänge vernünftigerweise inzwischen erkannt und so will jede Partei neuerdings der Freund der Leistungsträgerinnen und Leistungsträger sein. Doch finanzielle Freiheit? Fehlanzeige.  

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Kommentar Wirtschaftsnachrichten
Die unbequeme Wahrheit ist: Es wird in der Praxis „strukturell“ nach wie vor eine leistungsfeindliche Politik betrieben, die finanzielle Freiheit und Unabhängigkeit für die breite Masse nicht fördert. - © Wirtschaftsnachrichten

Ist unsere Politik wirklich leistungsfreundlich?

Die unbequeme Wahrheit ist: Es wird in der Praxis „strukturell“ nach wie vor eine leistungsfeindliche Politik betrieben, die finanzielle Freiheit und Unabhängigkeit für die breite Masse nicht fördert. 

Die Steuer- und Abgabenquote (seit Jahren ohnehin eine der höchsten in Europa) erhöht sich abermals. Und obwohl die Steuereinnahmen in den letzten Jahren in absoluten Zahlen immer gestiegen sind, kriegt die Regierung das Loch nicht mehr zu. 

Die Eigentumsquote und das Netto-Medianvermögen sind in Österreich im EU-Vergleich nur unterdurchschnittlich ausgeprägt. Standortpolitisch sind wir Schlusslicht beim Wachstum unter den westlichen Industriestaaten. 

Ein leistungsfähiger Sozialstaat wird zukünftig nur durch Förderung finanzieller Freiheit und Unabhängigkeit der Menschen leistbar bleiben.

Auch kein Wunder, wenn doch wesentliche Teile der Politik mit ideologischen Strömungen der vermeintlich falschen sozioökonomischen Medizin und Vorstellungen einer pseudogerechten Verteilungspolitik durchtränkt sind, die, als Folgeerscheinung eines ökonomischen Denkspagats linker und konservativer Einflüsse, ein System der überbordenden Transferzahlungen und einer undurchsichtigen Förderpolitik in allen wirtschaftlich und gesellschaftlich relevanten Bereichen hervorbringen, das aber finanzielle Eigenständigkeit und Unabhängigkeit der Menschen nicht fördert, sondern immer neue Abhängigkeiten schafft, die dem Staat im wahrsten Sinne des Wortes „teuer zu stehen kommen“. 

Ein leistungsfähiger Sozialstaat wird zukünftig, ohne verstärkte Eigenverantwortung der Menschen, nicht mehr zu machen sein – und dafür braucht es die Förderung finanzieller Freiheit und Unabhängigkeit

Die Rolle des Staats: Hilfe zur Selbsthilfe statt dauerhafte Abhängigkeit

Denn Österreich hat so viel Potenzial, tolle innovative Unternehmen und Forschungseinrichtungen und eine prosperierende Startup-Landschaft. Quasi die besten Voraussetzungen für eine volkswirtschaftliche öko-soziale Pole-Position.  

Doch was fehlt, ist der gesellschafspolitische Ansporn für die breite Masse zur finanziellen Freiheit und Selbstverantwortung. Das muss schon früh im Bildungssystem etwa durch Finanzbildung und wirtschaftliche Kompetenzen implementiert werden.  

Was finanzielle Freiheit wirklich bedeutet – jenseits von Ideologien

Finanzielle Freiheit und Unabhängigkeit stärken eine Gesellschaft, weil sie den Einzelnen befähigen, unabhängiger, kreativer und verantwortungsvoller zu handeln. Wer nicht dauerhaft in finanzieller Abhängigkeit lebt, kann freier Entscheidungen treffen – sei es in der Berufswahl, bei unternehmerischen Vorhaben oder im sozialen Engagement. Menschen mit finanzieller Stabilität investieren häufiger in Bildung, Gesundheit und ihre Familien – was wiederum die soziale Mobilität fördert.  

Außerdem verringert finanzielle Freiheit das Risiko von Armut und sozialer Ausgrenzung. Eine Gesellschaft, in der mehr Menschen durch eigene Kraft finanziell abgesichert sind, ist weniger anfällig für soziale Spannungen und Polarisierung. Sie wird belastbarer gegenüber wirtschaftlichen Krisen, weil individuelle Rücklagen als Puffer dienen können. 

Kurz gesagt: Finanzielle Freiheit fördert nicht nur die persönliche Lebensqualität, sondern auch den sozialen Zusammenhalt und die Innovationskraft einer ganzen Gesellschaft. Das wäre zukunftsweisend für unser Land.

Deswegen muss finanzielle Freiheit und Unabhängigkeit zu einer gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Handlungsmaxime in Österreich werden. 

Meint wohlwollend 

Ihr 

Stefan Rothbart 

Chefredakteur 

 

Stefan.rothbart@wirtschafts-nachrichten.at