Lünerseewerk 2 : Lünerseewerk: UVP-Vorverfahren für größtes Pumpspeicherkraftwerk Österreichs gestartet

Der Lünersee in Vorarlberg. Geplant ist hier der Bau eines Pumpspeicherkraftwerks, das bis 2036 fertiggestellt werden soll.
- © Marcel HechlerDer Vorarlberger Energieversorger illwerke vkw hat am Freitag das Großprojekt „Lünerseewerk II“ in das freiwillige Vorverfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) eingebracht.
Geplant ist der Bau eines Pumpspeicherkraftwerks im Montafon, das bis 2036 fertiggestellt werden soll. Das Investitionsvolumen beträgt 2,65 Milliarden Euro.
Sowohl die technischen Planungen als auch der Zeitplan seien optimiert worden, erklärten die Projektverantwortlichen. Die Einreichung markiere einen „Meilenstein“, heißt es.
Das Vorverfahren soll dazu dienen, offene Fragen mit der Behörde frühzeitig zu klären und damit das spätere UVP-Verfahren effizienter zu gestalten, erläuterte Vorstandsvorsitzender Christof Germann.
Die Projektidee wurde bereits 2021 der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Lünerseewerk II solle als „Grüne Batterie in den Alpen“ einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit in Europa leisten, so Germann und sein Vorstandskollege Gerd Wegeler.
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„Mit dem Lünerseewerk II nutzen wir die bestehende Infrastruktur und die natürlichen Ressourcen optimal“, betonte Germann.
Leistung erhöht, Bau früher geplant – Kosten gestiegen
Wegeler erklärte, dass seit der Vorstellung 2021 mehrere technische Optimierungen vorgenommen wurden. Die Leistung im Turbinenbetrieb werde nun mit etwa 1.100 Megawatt angegeben, im Pumpbetrieb mit rund 1.050 Megawatt.
Der verbesserte Bauablauf sehe einen Start im Jahr 2029 vor, die Inbetriebnahme ist für 2036 geplant – früher als bislang angenommen.
Die Kosten wurden zuletzt mit 2 Milliarden Euro beziffert, nun liegt die neue Schätzung bei 2,65 Milliarden Euro. Diese berücksichtige laut Wegeler unter anderem die angespannte Marktlage, die Inflation sowie technische Anpassungen und den vorgezogenen Zeitplan.
Während der Bauzeit würden zusätzliche Arbeitsplätze in Vorarlberg entstehen, was für Wertschöpfung in der Region sorge. Germann sprach von einer „guten Investition“ in die Energiezukunft und in die wirtschaftliche Entwicklung des Landes.
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Politik fordert Beschleunigung bei UVP-Verfahren
Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) betonte die strategische Bedeutung des Projekts und sprach sich für eine rasche Umsetzung ohne Verzögerungen aus.
Er forderte vom Bund die Umsetzung des „Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetzes“, das Pumpspeicherkraftwerken ein überwiegendes öffentliches Interesse zuschreiben soll. Das würde laut Wallner das Genehmigungsverfahren deutlich vereinfachen und beschleunigen. (apa/red)
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