Tirol Tourismus aktuell : Tirol und Kitzbühel Tourismus: Was erwartet Betriebe 2025, wo lag 2024 größtes Wachstum?

In Kitzbühel entwickelte sich die Saison trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten insgesamt positiv.
- © Flaviu BoerescuDie Wintersaison 2024/25 in Tirol und Kitzbühel zeigte unterschiedliche Entwicklungen.
Nach einem starken Start verzeichnete Tirol zwischen November und März ein leichtes Nächtigungsminus von 1,3 Prozent. Die Ankünfte gingen um 0,8 Prozent auf 5,5 Millionen zurück.
In Kitzbühel hingegen entwickelte sich die Saison trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten insgesamt positiv. Die Ankünfte stiegen um 2,2 Prozent, die Nächtigungen um 1,3 Prozent.
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Unterschiedliche Markttrends: Rückgang bei Deutschland, Wachstum aus Übersee
In Tirol belastete vor allem der Rückgang deutscher Gäste – minus 4,7 Prozent bis Ende März – die Bilanz. In Kitzbühel fiel das Minus bei deutschen Nächtigungen mit 0,2 Prozent deutlich geringer aus.
Beide Destinationen verzeichneten hingegen ein Wachstum aus Übersee: In Tirol legten US-amerikanische Gäste um 20 Prozent zu, in Kitzbühel stiegen die Nächtigungen aus den USA um 12,7 Prozent.
In Kitzbühel gehört der US-Markt mittlerweile zu den vier wichtigsten Herkunftsländern. Wachstum gab es auch bei Gästen aus Österreich und Israel. Das Vereinigte Königreich hingegen verlor leicht Marktanteile.
Die Aufenthaltsdauer blieb in Tirol mit durchschnittlich 4,4 Tagen auf Vorjahresniveau. Kitzbühel verzeichnete eine stabile Aufenthaltsdauer von 3,8 Nächten.
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Saisonverlauf geprägt von Nachfrageeinbrüchen und Wettereffekten
In Tirol lief die erste Saisonhälfte – November bis Mitte Jänner – stark, danach kam es zu einem Nachfrageeinbruch. Gründe sah Tourismuslandesrat Mario Gerber unter anderem in fehlenden Ferienzeiten der Kernmärkte.
Alois Rainer, Tourismus-Spartenobmann in der Wirtschaftskammer Tirol, verwies zudem auf fehlenden Schneefall und hohe Temperaturen, die insbesondere niedrig gelegene Betriebe betrafen.
Wertschöpfung und Mitarbeitersituation: Stabile Ergebnisse
Die touristische Wertschöpfung Tirols lag bei inflationsbereinigten 3,6 Milliarden Euro – ein leichtes Minus von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bis zum endgültigen Saisonabschluss am 30. April könnte sich dieser Wert noch verändern.
Positiv bewerteten die Tiroler Touristiker die Mitarbeitersituation. Laut Alois Rainer seien so viele Beschäftigte wie nie zuvor in der Wintersaison tätig gewesen.
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Ausblick 2025: Sommerpreise steigen, neue Märkte im Fokus
Beide Regionen blicken vorsichtig optimistisch auf den Sommer. In Tirol erwarten sich die Betriebe ein Aufholen durch die späten Osterferien.
Die Buchungslage für den Sommer 2025 stimmt zuversichtlich: 75 Prozent der Tiroler Betriebe zeigten sich laut Tirol Werbung zufrieden.
Die Preise für Sommerurlaube ziehen spürbar an. Ferienwohnungen in Tirol werden um durchschnittlich 15,6 Prozent teurer, Zweibettzimmer in der Vier- und Fünf-Sterne-Hotellerie steigen zwischen 5,6 und 9,3 Prozent. Karin Seiler, Geschäftsführerin der Tirol Werbung, sieht diese Entwicklung als notwendigen Schritt, um den Sommer stärker zu positionieren.
Zudem rücken neue Märkte in den Fokus. Chancen für Tirol ortet Seiler in Brasilien und Mexiko, wo Skisport sehr beliebt ist. Voraussetzung für die Erschließung dieser Märkte sei jedoch eine Verbesserung der Flugverbindungen.
Sowohl in Tirol als auch in Kitzbühel wird davon ausgegangen, dass viele Übernachtungen in privaten Unterkünften statistisch nicht erfasst wurden. Insbesondere Ferienwohnungen legten in Tirol an Marktanteil zu.
Im Drei-Sterne-Segment orteten Touristiker Investitionsbedarf, während der Vier- und Fünf-Sterne-Bereich leicht rückläufig war.
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