380-kV-Salzburgleitung : 380-kV-Salzburgleitung in Betrieb: Meilenstein für Stromnetz und Energiewende

Offizielle Inbetriebnahme Salzburgleitung: auf Podest stehen M. Baminger (Salzburg AG), P. Koren (IV), P. Kollmann (Verbund), W. Haslauer (LH Salzburg), G. Christiner (APG), M. Strugl (Verbund), M. Karger (APG), L. Schitter (Energie AG OÖ), M. Rosenstatter (WK Salzburg)

M. Baminger (Salzburg AG), P. Koren (IV), P. Kollmann (Verbund), W. Haslauer (LH Salzburg), G. Christiner (APG), M. Strugl (Verbund), M. Karger (APG), L. Schitter (Energie AG OÖ), M. Rosenstatter (WK Salzburg) bei der feierlichen offiziellen Eröffnung der Salzburgleitung.

- © APG

Mit der Fertigstellung der 380-kV-Salzburgleitung ist ein wichtiges Strominfrastrukturprojekt Österreichs abgeschlossen. 

Anfang Juni 2025 wurde die neue Hochspannungsleitung feierlich in Betrieb genommen. Die Salzburgleitung ist ein zentraler Bestandteil der österreichischen Stromversorgung und soll künftig Versorgungssicherheit, Energiewende und Preisstabilität stärken.

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Der Startschuss für die etappenweise Inbetriebnahme des wichtigsten Strominfrastruktur-Projektes in Österreich erfolgte bereits Ende Jänner 2025. Nach Testläufen wurde die Leitung bis Anfang April Zug um Zug in Betrieb genommen. Die Spannung der bereits seit 2011 bestehenden Salzburgleitung 1 (Umspannwerk St. Peter/OÖ bis Umspannwerk Salzburg) wurde von bisher 220 kV auf 380 kV erhöht.

Mehr zum Bau lesen Sie hier.

Salzburgleitung Inbetriebnahme stärkt Versorgungssicherheit in Österreich

Die neue 380-kV-Salzburgleitung erstreckt sich über 128 Kilometer von Elixhausen bei Salzburg bis zum Umspannwerk Tauern (Kaprun). Sie ersetzt eine bestehende 220-kV-Leitung aus den 1940er Jahren.

Der Stromnetzbetreiber Austrian Power Grid (APG) sieht in der Inbetriebnahme einen Meilenstein für die sichere und nachhaltige Stromversorgung Österreichs.

Mit der Salzburgleitung kann erneuerbare Energie aus Salzburg und Österreich weit effizienter als bisher in das Stromnetz eingebunden werden, was wiederum die Stromimport-Abhängigkeit reduziert“, erklärt APG-Vorstandssprecher Gerhard Christiner. 

Konkret geht es darum, „dass überschüssige Wind- und PV-Energie aus Ostösterreich (z.B. in der Nacht oder zu verbrauchsarmen Zeiten) zu den Pumpspeicherkraftwerken im Westen (z.B. Kaprun) gebracht werden kann“, so Christiner.

Die Salzburgleitung wird von vielen als Schlüssel für Versorgungs- und Standortsicherheit und Energiewende gesehen.

- © APG

Netzausbau wichtig für Erneuerbare-Ausbau

Die 380-kV-Salzburgleitung soll laut APG eine Schlüsselrolle bei der Integration von erneuerbaren Energien spielen. Durch den verstärkten Netzausbau kann künftig mehr Strom aus Wind- und Sonnenenergie effizient durch Österreich transportiert werden. 

Besonders die Verbindung zwischen dem windreichen Osten und dem verbrauchsintensiven Westen wird dadurch verbessert. Auch große Pumpspeicherkraftwerke wie Kaprun und die Kraftwerke in Tirol können nun besser ins Netz eingebunden werden.

Bedeutung der Salzburgleitung über Österreich hinaus

Die Salzburgleitung ist auch ein wichtiger Bestandteil des transeuropäischen Stromnetzes. Laut APG steigert sie nicht nur die nationale Netzsicherheit, sondern erhöht auch die Effizienz und Stabilität des europäischen Verbundsystems.

Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 1 Milliarde Euro. Etwa 500 Grundstücke in 21 Gemeinden sind von der Leitung betroffen. Dennoch wurde das Projekt nach jahrelangen juristischen und politischen Auseinandersetzungen erfolgreich abgeschlossen. 

Unterm Strich nahm die Genehmigungszeit 77 Monate in Anspruch. Die Bauzeit betrug fünf Jahre.

Effekte für den Wirtschaftsstandort

Bei der Inbetriebnahmefeier nahmen auf Einladung der Austrian Power Grid (APG) u.a. Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Hauslauer, Michael Strugl, Verbund-Vorstandsvorsitzender und Präsident von Österreichs Energie, sowie Peter Kollmann, Aufsichtsratsvorsitzender APG und Stv. Vorstandsvorsitzender Verbund, teil.

Die Salzburgleitung leiste auch einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung des Standortes bzw. zur Förderung weiteren Wachstums, wurde bei der Feier betont. „Sie stärkt also den Wirtschafts- und Tourismusstandort und macht preisgünstigen Strom für Salzburgs und Österreichs Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft verfügbar“, so APG-Finanzvorstand Marcus Karger.

Über die gesamte Bauzeit wurden volkswirtschaftlich betrachtet mehr als 7.000 Arbeitsplätze (mehr als 2.000 davon in Salzburg) geschaffen und rund 500 Millionen Euro an Wertschöpfung in Österreich (davon mehr als 100 Millionen in Salzburg) erzielt.

Salzburgleitung als Teil der Netz-Zukunft

Für die Austrian Power Grid ist die 380-kV-Salzburgleitung nur ein Teil einer langfristigen Strategie. Bis 2034 will das Unternehmen über 9 Milliarden Euro in den Ausbau und die Modernisierung des österreichischen Stromnetzes investieren. 

Im Fokus stehen dabei die Integration von erneuerbaren Energien, digitale Steuerungssysteme und der Netzausbau für künftige Strombedarfe in Industrie und Gesellschaft.

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„Damit diese Investitionen in die Netzinfrastruktur volks- und energiewirtschaftlich effizient wirksam werden können, braucht es die Beschlussfassung der offenen Gesetzesvorhaben (Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz und Elektrizitätswirtschaftsgesetz) sowie einen Gesamtsystemplan für Energie, der alle Teile des Energiesystems beinhaltet und der koordiniert umgesetzt wird. Gleichzeitig müssen alle Akteure des Energiesystems digitalisiert werden, um vor allem die Flexibilitäten für die Betriebsführung des Übertragungsnetzes nutzbar zu machen. Österreich muss vom Ziel- zum Umsetzungsweltmeister werden“, sagt APG-Vorstandssprecher Christiner.

 

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