Wasserstoff Österreich : Das Wasserstoff-Valley wird länderübergreifend

Ein Speicher für Wasserstoff

Das länderübergreifende „Wasserstoff-Valley“ ist gleich in dreierlei Hinsicht einzigartig.

- © PhotoGranary - stock.adobe.com

Die EU hat die Förderung eines bedeutenden Wasserstoffprojekts für die Industrie in Oberösterreich, der Steiermark und Kärnten genehmigt. Die geplanten Investitionen belaufen sich auf insgesamt 578 Mio. Euro.

Aus Brüssel wird eine Anschubfinanzierung in Höhe von 20 Mio. Euro erwartet, wie die Wirtschaftslandesräte der drei Bundesländer in einer gemeinsamen Mitteilung bekanntgaben. Außerdem liegen Absichtserklärungen des Klimaschutz- und des Wirtschaftsministeriums vor, das Projekt ebenfalls zu unterstützen.

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Horst Steinmüller, Obmann und Geschäftsführer der WIVA P&G, hat schon seit Langem das Potenzial von Wasserstoff im Fokus.
Horst Steinmüller, Obmann und Geschäftsführer der WIVA P&G, hat schon seit Langem das Potenzial von Wasserstoff im Fokus. - © WIVA P&G

Grüner Wasserstoff auch ohne Offshore-Wind wettbewerbsfähig

Das länderübergreifende „Wasserstoff-Valley“ soll unter der Federführung der WIVA P&G mit Unterstützung der HyCentA Wasserstoffforschungsgesellschaft bis 2028 industrielle Anwendungen ermöglichen. Denn die beteiligten Bundesländer Oberösterreich, Kärnten und die Steiermark stehen als Industrieregionen auch vor ähnlichen Herausforderungen.

Um diese Standorte nachhaltig und umweltfreundlich in Richtung CO2-Neutralität zu entwickeln, sind Investitionen in die Erforschung, Entwicklung und Implementierung von Wasserstofftechnologien entscheidend für die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der dort ansässigen Unternehmen.

Das länderübergreifende „Wasserstoff-Valley“ ist gleich in dreierlei Hinsicht einzigartig: Erstens ist es das einzige Projekt dieser Art in Europa, das sich auf industrielle Anwendungen wie grünen Stahl, Chemie, Zement und Kalk konzentriert, wobei eine Umstellung auf Wasserstoff als Energieträger eine Fülle an material- und prozesstechnischen Herausforderungen mit sich bringt.

Zweitens demonstriert es, wie in einer zentralen Binnenland-Region mithilfe intelligenter Systeme grüner Wasserstoff auch ohne Offshore-Wind wettbewerbsfähig produziert und genutzt werden kann.

Drittens stellt die enge Zusammenarbeit der drei Bundesländer in diesem Bereich ganz allgemein ein Novum dar.

Die geplanten Projekte decken die gesamte Wertschöpfungskette des Wasserstoffs ab – von der Produktion bis hin zur Speicherung und Nutzung. Dabei sollen Elektrolyseanlagen jährlich über 10.000 Tonnen grünen Wasserstoff erzeugen. Der jährliche Bedarf in den drei Bundesländern wird für 2028 auf über 13.000 Tonnen geschätzt.

Markus Achleitner, Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat von Oberösterreich, Barbara Eibinger-Miedl, Wirtschafts- und Forschungs-Landesrätin der Steiermark, und Sebastian Schuschnig, Wirtschafts-Landesrat von Kärnten.

- © LPD Kärnten/Augstein)

Sechs der Projekte in Oberösterreich

„Sechs der Projekte mit einem Investitionsvolumen von 385 Millionen Euro werden in Oberösterreich umgesetzt“, so der oö. Wirtschaftslandes Markus Achleitner. Er sieht in diesen Wasserstoff-Projekten für Oberösterreich mit seiner CO2-intensiven Industrie einen entscheidenden Schlüsselfaktor sieht, um den Standort noch zukunftsfitter auszurichten.

Das Wasserstoff-Valley wird zudem eine entscheidende Rolle dabei spielen, um die Lücke zwischen den süd- und osteuropäischen Wasserstoffversorgungskorridoren zu schließen. Österreich eignet sich dabei ideal als Vorzeigeregion hinsichtlich Energie, da es als zentrale Energiespeicherregion, Drehkreuz im Energietransport und bedeutender Standort für erneuerbare Energien eine Schlüsselrolle einnimmt.

Eine Kernaufgabe des Vereins WIVA P&G ist es, ein umfassendes Konzept zu entwickeln, das darstellt, wie bestehende und zukünftige Projekte miteinander noch besser vernetzt werden können.