Energie Steiermark News : Nachhaltige Energieversorgung in der Steiermark: Investitionen in Erneuerbare Energien und Netzausbau bis 2035

Windpark auf der steirischen Handalm. Windkraftanlagen und moderne Energieinfrastrukturen prägen eine Landschaft, die für grüne Technologien und nachhaltige Entwicklung steht.
- © Photofex - stock.adobe.comFragen der Energiegewinnung und -versorgung gibt es viele. Deren Antworten sind zukunftsweisend für die Entwicklung der Steiermark. So die Message im Regierungsprogramm der steirischen Landesregierung, seit Dezember 2024 im Amt.
Die Landesregierung hat daher in ihrem Arbeitsprogramm Maßnahmen formuliert, die eine nachhaltige Energieversorgung in der Steiermark gewährleisten sollen. Erreicht werden soll dies sowohl durch den Ausbau von Photovoltaik, vor allem auf bereits bebauten Flächen, als auch von Windkraft.
Zudem soll die Nutzung von in der Steiermark vorhandenen Potentialen für Geothermie gefördert werden, in den Infrastrukturausbau investiert und die bürokratischen Hürden für den Netzausbau gesenkt werden. Auch der Ausbau im Bereich Wasserstoff soll forciert werden.
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Im gesamten Bereich Energie soll auch der Forschungsstandort Steiermark eine entscheidende Rolle spielen und zur Lösungsfindung entscheidend beitragen. Denn die Steiermark ist eine hochentwickelte Industrie- und Wissenschaftsregion.
So erwirtschaftete der produzierende Sektor laut „Masterplan Grüne Energie 2040“, initiiert von Industriellenvereinigung Steiermark und Energie Steiermark, rund 34 Prozent der Wertschöpfung in der Steiermark und sorgte für mehr als jeden fünften Arbeitsplatz (Stand 2022).
Auch mit einer F&E Quote von 5,17 Prozent ist die Steiermark europaweit in den Top Drei.
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„Mit der Energie Steiermark besitzt das Land ein wichtiges Asset, um uns unabhängiger von Energie-Importen zu machen und den Wirtschaftsstandort Steiermark zu stärken.“
Mario Kunasek, Landeshauptmann der Steiermark
Energie Steiermark: Milliardeninvestitionen bis 2035 geplant
Wie diese Maßnahmen umgesetzt werden, zeigte sich im Rahmen der Präsentation der Jahresbilanz der Energie Steiermark, deren Alleineigentümer das Land Steiermark ist. Wurden 2024 rund 300 Millionen Euro in Erneuerbare Energien und den Netzausbau investiert, sollen bis 2035 weitere 5,5 Milliarden Euro folgen.
Der Fokus liegt dabei vor allem auf der Modernisierung und dem Ausbau des mehr als 30.000 Kilometer umfassenden Leitungsnetzes. So soll mit dem Wachstum der Erneuerbaren Energien Schritt gehalten werden; und vermieden, dass das Leitungsnetz zum Flaschenhals wird.
Wie notwendig dieser Ausbau ist, zeigen die neuesten Zahlen der E-Control für das vergangene Jahr. So wurden 2024 bereits 95 Prozent des Stromverbrauchs in Österreich durch erneuerbare Quellen gespeist.
Entscheidenden Anteil daran hatten vor allem die Wasserkraft, für die 2024 ein sehr gutes Jahr war, sowie der große Zuwachs an Photovoltaikanlagen. Erfreulicher Nebeneffekt ist, dass Österreich damit zum zweiten Mal in Folge zum Nettoexporteur für Energie wurde, folglich mehr Energie erzeugt als verbraucht hat.
Der Ausbau von Photovoltaik soll weiter vorangetrieben werden, vor allem auf bereits bebauten Flächen.
- © Getty Images/iStockphotoKraftwerksausbau und Verfahrensbeschleunigung
Von der Energie Steiermark wird auch der weitere Ausbau von Kraftwerken aller Art vorangetrieben.
So befinden sich mit den Projekten Freiländeralm II und dem Windpark Soboth-Eibiswald zwei Großanlagen mit einer Leistung von 105 bzw 93 Megawatt in Umsetzung. Die ersten der insgesamt 30 Windkraftanlagen sollen noch 2025 in Betrieb gehen.
Wie wichtig der Aspekt der Verfahrensbeschleunigung ist, zeigt das Kraftwerksprojekt Stubalm. Hier gibt es nach sieben Jahren endlich grünes Licht für den Bau. Dass diese Verfahren in Zukunft kürzer dauern, dafür soll auch das in Begutachtung befindliche Steiermärkische Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz sorgen.
Projekte im Bereich erneuerbarer Energien sollen zukünftig als „überragendes öffentliches Interesse“ eingestuft werden, wodurch ihr Ausbau erleichtert werden soll.
In alle drei Windkraftprojekte gemeinsam werden rund 500 Millionen Euro investiert. Auch im Bereich der Photovoltaik wird kräftig ausgebaut. Hier sticht besonders der PV-Park in Dobl heraus, der noch heuer in Betrieb gehen soll und auf 20 Hektar Fläche eine Leistung von 22 Megawatt-Peak bereitstellen soll. Das Investitionsvolumen beläuft sich dabei auf 13 Millionen Euro.
Nachdem gemeinsam mit dem Verbund im Herbst letzten Jahres das Wasserkraftwerk Gratkorn in Betrieb genommen wurde, werden weitere Standorte geprüft. Auch laufen bereits Verfahren für zwei weitere Kraftwerksprojekte.
Steiermark von Energie-Import unabhängig machen
Gemeinsam mit der OMV wird auch an der Dekarbonisierung der Fernwärmeversorgung in Graz gearbeitet. Mit Hilfe von Geothermie will man ab 2030 die Hälfte des Fernwärmebedarfs der Landeshauptstadt decken. Dafür sollen rund 400 Millionen Euro investiert werden.
„Mit der Energie Steiermark besitzt das Land ein wichtiges Asset, um uns unabhängiger von Energie-Importen zu machen und den Wirtschaftsstandort Steiermark zu stärken,“ betonte Landeshauptmann Mario Kunasek.
Erfreut zeigte sich der Landeshauptmann auch über die avisierte Strompreissenkung, die mit Herbst schlagend werden soll. Über die genaue Höhe ist noch nichts bekannt.
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