Messe Klagenfurt : CIRPLEX 2025: 1.800 Besucher bei Kunststoff-Kreislaufwirtschaft-Premiere

Viele Menschen an verschiedenen Ständen der Messe Cirplex 2025 in Klagenfurt

Vom 14. bis 15. Mai 2025 kamen rund 1.800 Fachbesucher:innen sowie Expert:innen aus neun Nationen nach Klagenfurt. Veranstaltungsort war das Messegelände der Kärntner Messen.

- © Kärntner Messen/Zangerle

Mit einer starken Premiere ist die CIRPLEX 2025, die erste Kongressmesse zur Kreislaufwirtschaft in der Kunststoffbranche im Alpen-Adria-Raum, über die Bühne gegangen. 

Vom 14. bis 15. Mai 2025 kamen rund 1.800 Fachbesucher:innen sowie Expert:innen aus neun Nationen nach Klagenfurt. Veranstaltungsort war das Messegelände der Kärntner Messen.

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Ziel der zweitägigen Veranstaltung war es, neue Impulse für eine nachhaltige Kunststoffwirtschaft zu setzen – ökologisch wie wirtschaftlich. 

Auf einer Fläche von 3.200 m² präsentierten rund 80 Unternehmen ihre Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von Recyclingtechnologien über alternative Materialien bis hin zu innovativen Geschäftsmodellen.

Thomas Rau, Vordenker der Circular Economy

- © Kärntner Messen/Zangerle

Impulse für eine zirkuläre Kunststoffwirtschaft

Das Kongressprogramm bot mehr als 30 Fachvorträge, Diskussionsrunden und Netzwerktreffen. Zu den internationalen Speakern zählten unter anderem Virginia Janssens (Plastics Europe), der Circular-Economy-Vordenker Thomas Rau und Clemens Holzer von der Montanuniversität Leoben. Sie beleuchteten Herausforderungen und Perspektiven für eine zukunftsorientierte Kunststoffwirtschaft.

Ein Highlight waren die „Live-Experience Tours“ am zweiten Veranstaltungstag. Teilnehmende konnten dabei direkt bei Unternehmen wie Lindner Recyclingtech, Hirsch Servo, KRM Kunststoff-Recycling-Maschinen und SynCycle Operations Einblicke in betriebliche Umsetzungen gewinnen.

Auch junge Besucher:innen waren vertreten: Studierende der FH Kärnten sowie Schüler:innen der HTL Ferlach nutzten die Chance, zukunftsrelevante Praxisbeispiele kennenzulernen.

Start-ups, Matchmaking und internationale Vernetzung

Ein eigener Innovationsbereich stellte die Arbeit von Start-ups und jungen Unternehmen vor. Das B2B-Matchmaking powered by Cradle-ALP wurde stark frequentiert und förderte gezielt den fachlichen Austausch und neue Kooperationspotenziale.

„Die CIRPLEX 2025 hat wichtige Impulse gesetzt, neue Netzwerke geschaffen und deutlich gemacht, dass nachhaltige Kunststofflösungen nicht nur möglich, sondern wirtschaftlich sinnvoll sind“, betonte Harald Kogler, Aufsichtsratsvorsitzender der Kärntner Messen.

Auch Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider zeigte sich zufrieden: „Ich freue mich sehr, dass die Premiere der CIRPLEX so großen Anklang gefunden hat und die Landeshauptstadt somit zum internationalen Mittelpunkt für Kreislaufwirtschaft im Kunststoffbereich wurde.“

Wirtschaftsfaktor Kunststoffkreislauf: Potenzial für die Alpen-Adria-Region

Dass Kunststoff- und Kreislaufwirtschaft eine Schlüsselrolle für die Region spielen, zeigt auch eine neue Studie der Ökonomin Anna Kleissner. Im Auftrag des Kunststoff-Clusters, des Landes Kärnten und des KWF untersuchte sie die wirtschaftliche Bedeutung der Branche in Kärnten, Oberösterreich, der Steiermark, dem Burgenland sowie angrenzenden Regionen in Südosteuropa und Norditalien.

  • 431.000 Beschäftigte und 17,8 Mrd. Euro Bruttowertschöpfung

Laut Studie erwirtschaftet die Kunststoff- und Kreislaufwirtschaft in der Region rund 17,8 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung – jeder 25. Euro wird hier in dieser Branche generiert. 431.000 Menschen sind aktuell in diesem Bereich beschäftigt, das entspricht etwa 4,3 Prozent aller Erwerbstätigen.

  • Wachstumschancen durch Investitionen und Regionalisierung

Um die angestrebte Recyclingquote von 55 Prozent zu erreichen, wären jährlich rund 500 Millionen Euro an Investitionen erforderlich. Dies könnte laut Studie rund 10.000 neue Jobs schaffen und den Jahresumsatz um 700 Millionen Euro steigern.

Auch durch Regionalisierung ließe sich wirtschaftliches Potenzial heben: Aktuell werden etwa 85 Prozent der Vorleistungen importiert. Wenn nur ein Prozent davon aus der Region bezogen würde, blieben 16 Millionen Euro in der Alpen-Adria-Region – mit einem zusätzlichen Wertschöpfungseffekt von rund 5,3 Millionen Euro.

Die Alpen-Adria-Region bietet mit über 90 Millionen Einwohnern, 44 Millionen Beschäftigten und einem Bruttoinlandsprodukt von über 3.100 Milliarden Euro eine starke wirtschaftliche Basis. Länder mit Aufholbedarf wie Bulgarien, Albanien oder Nordmazedonien bieten zusätzliches Wachstumspotenzial.

„Die Studie zeigt deutlich: Kunststoff- und Kreislaufwirtschaft sind nicht nur Umwelt- und Innovationsthemen, sondern echte wirtschaftliche Zukunftsfelder für unsere Region“, so Anna Kleissner.

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CIRPLEX 2027 bereits in Planung

Die erfolgreiche Premiere soll keine einmalige Veranstaltung bleiben: Schon jetzt laufen die Vorbereitungen für die nächste CIRPLEX. 

Im Mai 2027 will man erneut Fachpublikum, Wirtschaft und Wissenschaft in Klagenfurt versammeln – mit dem klaren Ziel, nachhaltige und zirkuläre Lösungen weiter voranzutreiben.

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