MIC Linz : Wie Unternehmen sich mit Software auf neue Freihandelsabkommen vorbereiten können

KI-generiertes Bild von zwei Händen beim Handschlag vor dem verschwommen Hintergrund eines riesigen Frachthafens.

Der strategische Nutzen von Freihandelsabkommen ist vielen Staaten wieder stärker ins Bewusstsein gerückt.

(Hinweis: Dieses Bild wurde mithilfe von KI generiert und dient der Illustration.)

- © Adobe Stock/Yassine DS

Österreichs Exportwirtschaft ist unter Druck – das Linzer Softwareunternehmen MIC diskutiert globale Handelsfragen.

Beginnen international tätige Unternehmen aufgrund der aktuellen Zollpolitik von Donald Trump bereits, sich neue Absatzmärkte zu suchen und ihre Lieferketten umzustellen? Wie können sich exportorientierte Unternehmen auf fundamentale Veränderungen bei Zöllen wie jetzt durch Trump oder etwa beim Brexit vorbereiten? Müssen Länder Entscheidungen aus der Vergangenheit, was Freihandelsabkommen betrifft, neu überdenken?

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Diese und verwandte Fragen wurden jüngst im neuen Headquarter des Linzer Softwareunternehmens MIC (Managing International Customs and Trade Compliance) diskutiert. 

Anlass war eine Netzwerkveranstaltung des Export Club der Wirtschaftskammer Oberösterreich. Das global tätige Unternehmen MIC Linz bietet Softwarelösungen für Zoll- und Exportkontrolle an und betreut über 800 Kunden in 55 Ländern.

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Freihandelsabkommen als strategisches Instrument im Fokus

„Paradoxerweise wird beim Thema Freihandelsabkommen immer nur über einige wenige – wie jetzt gerade EU-Mercosur – debattiert. Dabei gibt es weltweit gesehen mehr als 600 solcher Abkommen, die den Handel unter den beteiligten Ländern erleichtern“, sagt Rainer Roll, CCO und Mitglied der Geschäftsführung bei MIC, in seinem Impulsstatement. 

Der strategische Nutzen von Freihandelsabkommen sei vielen Staaten wieder stärker ins Bewusstsein gerückt.

„Die Zollandrohungen von Trump zwingen Länder zum Handeln. Schließlich bringen Freihandelsabkommen Unternehmen einen enormen Wettbewerbsvorteil und eine Sicherheit in der Planbarkeit“, so Roll. 

Als Beispiel führte er das gescheiterte TTIP-Abkommen zwischen der EU und den USA an. „Hätten wir TTIP, hätten wir als Europäer jetzt sicher eine bessere Ausgangsposition gegenüber den USA.“

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  • Der CCO von MIC, Rainer Roll, hält stehend einen Vortrag.
    „Die Zollandrohungen von Trump zwingen Länder zum Handeln. Schließlich bringen Freihandelsabkommen Unternehmen einen enormen Wettbewerbsvorteil und eine Sicherheit in der Planbarkeit.“

    Rainer Roll, CCO von MIC 

Szenarienplanung und Digitalisierung im Exportgeschäft

Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks stehen durch die Executive Orders von Donald Trump stark unter Druck. Exportbetriebe seien gezwungen, sich rasch auf neue Regeln einzustellen – etwa durch eine verstärkte Digitalisierung.

„Beispielsweise leisten wir bereits Vorarbeiten in unseren Softwarelösungen für das mögliche EU-Mercosur Abkommen, da dies für nicht wenige unserer internationalen Kunden wieder eine wettbewerbsfähigere Beschaffung sowie Produktion ermöglicht“, erklärte Roll. 

Grundsätzliche Veränderungen wie eine Umstellung von Lieferketten benötigten hingegen Jahre.

Österreichs politische Initiative für neue Freihandelsabkommen

Parallel zur Veranstaltung bei MIC Linz positionierte sich auch die österreichische Bundesregierung in Sachen Freihandel. Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) sprach sich nach einem Treffen mit dem VAE-Industrieminister Sultan Ahmed al-Jaber in Wien klar für ein Freihandelsabkommen der EU mit den Vereinigten Arabischen Emiraten aus. Die VAE seien Österreichs größter Handelspartner in der Region.

Stocker betonte die Bedeutung bilateraler Partnerschaften und verwies auf die Einigung zwischen OMV und ADNOC zur Fusion der Tochterunternehmen Borealis und Borouge. Die Ansiedlung des Borouge-Hauptsitzes in Österreich sei ein bedeutender Schritt für den Wirtschaftsstandort. 

Auch ein „Letter of Intent“ zur Zusammenarbeit im Bereich grüner Wasserstoff und Kooperationen zur Künstlichen Intelligenz wurden unterzeichnet.

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