Sustainable Tourism Summit : Wie nachhaltiger Tourismus in Österreich funktionieren kann, zeigt STiAS 2025
Inhalt
- Verantwortung für Umwelt und Bevölkerung
- Gäste zeigen Zahlungsbereitschaft – aber nicht um jeden Preis
- Vorarlberg präsentiert Best-Practice im öffentlichen Verkehr
- Österreich Werbung setzt auf Kommunikation und Kooperation
- Wirtschaftskammer unterstützt Unternehmen beim Wandel
- Green Meetings und nachhaltiger Geschäftstourismus
- Neue Publikation dokumentiert 48 Best-Practice-Beispiele

Laut einer Umfrage der Österreich Werbung unter deutschen Gästen ist knapp ein Viertel bereit, für Nachhaltigkeit mehr zu bezahlen – wobei Nachhaltigkeit nicht immer teurer sein müsse, wie Steharnig-Staudinger erklärte. Rucksack packen und loslaufen etwa koste nicht viel.
- © Adobe stock/APchanelNachhaltigkeit bleibt ein zentrales Thema im österreichischen Tourismus. Beim zweiten „Sustainable Tourism in Austria Summit“ (STiAS) in Bregenz Anfang Juni 2025 hoben Branchenvertreter die strategische Bedeutung nachhaltiger Entwicklung hervor.
„Nachhaltiger Tourismus ist eine strategische Chance“, betonten Tourismusverantwortliche bei einer gemeinsamen Pressekonferenz.
Zwei Drittel der Sommerurlauber suchen laut Österreich Werbung intakte Natur – sowohl der Winter- als auch der Sommertourismus seien dabei gleichauf.
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Der STiAS 2025 im Festspielhaus Bregenz vereinte rund 300 TeilnehmerInnen, die über zwei Tage konkrete Lösungen für eine nachhaltigere Tourismuszukunft diskutierten. Unter dem Leitthema „We learn. We grow. We shine.“ stand die positive Fehlerkultur im Zentrum.
Diese sei laut Astrid Steharnig-Staudinger, Geschäftsführerin der Österreich Werbung, entscheidend für Transformation: „Ohne Scheitern keine Transformation.“
Beim 2. Sustainable Tourism in Austria Summit (STiAS): Ulrike Rauch-Keschmann, Sektionschefin Tourismus im Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus; Christian Schützinger, Geschäftsführer Vorarlberg Tourismus; Astrid Steharnig-Staudinger, CEO Österreich Werbung; Martha Schultz, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich
- © Gruppenfoto anlässlich des Pressegesprächs am 2. Sustainable Tourism in Austria Summit (STiAS): v.l.n.r.: Ulrike Rauch-Keschmann, Sektionschefin Tourismus im Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus; Christian Schützinger, Geschäftsführer Vorarlberg Tourismus; Astrid Steharnig-Staudinger, CEO Österreich Werbung; Martha Schultz, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer ÖsterreichVerantwortung für Umwelt und Bevölkerung
Nachhaltigkeit sei laut Ulrike Rauch-Keschmann, Sektionschefin für Tourismus im Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus (BMWET), ein durchgängig verankerter Bestandteil der Tourismuspolitik.
Der „Plan T – Masterplan für Tourismus“ dient seit 2019 als Richtschnur. Ziel ist es, Österreich zu einer der nachhaltigsten Tourismusdestinationen weltweit zu machen – entlang der ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen.
Auch im Regierungsprogramm 2025–2029 ist ein Stakeholderprozess zur Weiterentwicklung der Strategie vorgesehen.
Gäste zeigen Zahlungsbereitschaft – aber nicht um jeden Preis
Eine Umfrage der Österreich Werbung unter deutschen Gästen zeigt: Rund ein Viertel wäre bereit, für Nachhaltigkeit mehr zu bezahlen.
Dabei müsse Nachhaltigkeit nicht zwangsläufig teuer sein, so Steharnig-Staudinger. Aktivitäten wie Wandern seien kostengünstig.
Bei Lebensmitteln sei differenzierter zu denken: „Lieber hab ich ein bisschen weniger Schnitzel und dafür ein gutes Schnitzel.“
Vorarlberg präsentiert Best-Practice im öffentlichen Verkehr
Die Gastgeberregion Bodensee-Vorarlberg präsentierte beim Summit ein Vorzeigeprojekt: Seit Mai 2025 erhalten Übernachtungsgäste kostenlos Zugang zum öffentlichen Nahverkehr – finanziert über die Gästetaxe.
Laut Christian Schützinger, Geschäftsführer von Vorarlberg Tourismus, kann Tourismus auch zur Stärkung der Infrastruktur in ländlichen Regionen beitragen: „Hier überschneiden sich die Bedürfnisse von Bevölkerung und Fremdenverkehr.“
Österreich Werbung setzt auf Kommunikation und Kooperation
Steharnig-Staudinger sieht in STiAS einen konkreten Beitrag zur Veränderung: „Eine Plattform für Austausch, Inspiration und das Sichtbarmachen von Best Practices – inklusive der Lernerfahrungen, die aus dem Mut entstehen, Dinge auch einmal anders zu machen."
Nachhaltigkeit sei ein kontinuierlicher Prozess, den die Österreich Werbung gemeinsam mit der Branche aktiv gestalte – unter anderem durch strategische Partnerschaften, internationale Kommunikationsarbeit und Formate wie STiAS.
Wirtschaftskammer unterstützt Unternehmen beim Wandel
„Wir unterstützen unsere Mitglieder, Nachhaltigkeit nicht als Pflichtaufgabe, sondern als strategische Chance zu begreifen“, sagte WKÖ-Vizepräsidentin Martha Schultz.
Die Wirtschaftskammer bietet praxisnahe Tools und fundiertes Wissen, um daraus einen Mehrwert zu schaffen. Viele Betriebe seien bereits in Bereichen wie Energieeffizienz, Regionalität oder Mitarbeitermodelle engagiert. Die WKÖ positioniere sich dabei als Plattform für Orientierung und Förderung.
Green Meetings und nachhaltiger Geschäftstourismus
Im MICE-Bereich (Meetings, Incentives, Conventions, Exhibitions/Events) setzt Vorarlberg auf nachhaltige Standards.
Convention Partner Vorarlberg und das Festspielhaus Bregenz verfolgen eine „Green Meetings“-Strategie, arbeiten mit dem Österreichischen Umweltzeichen und setzen die nationale MICE-Strategie um.
„Nachhaltiger Urlaubs- und Geschäftstourismus ergänzen sich – besonders hier im Rheintal mit seinem hohen internationalen Veranstaltungsaufkommen“, so Schützinger.
Neue Publikation dokumentiert 48 Best-Practice-Beispiele
Im Rahmen des STiAS wurde auch die zweite Ausgabe der Publikation „Nachhaltigkeit in Österreich“ vorgestellt. Sie zeigt 48 Beispiele, vom kleinen Betrieb bis zum großen Veranstaltungszentrum.
Die Broschüre ist in Deutsch und Englisch abrufbar und auch als Printversion bestellbar. (Dieser Link dient der Information – es besteht keine Affiliation zu den WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN)
(APA/LB)
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