Molkerei Wörgl : Nachhaltige Molkerei Wörgl: Energieeffizienz und Innovation für den Tiroler Standort

Der Jahresverbrauch in Wörgl für Kühlung, Lüftung und Eiswasserkreislauf lag bisher bei 3,5 GWh, sprich bei ca. 16 % des Gesamtstromverbrauchs.
- © Maurizio MilanesioBerglandmilch betreibt in Wörgl unter der Marke Tirol Milch schon seit längerem einen der nachhaltigsten Molkereistandort in Mitteleuropa.
Um darauf aufzubauen, wurde nun gemeinsam mit der TIWAG (Tiroler Wasserkraft AG) und MCI | Die Unternehmerische Hochschule ein Pilotprojekt gestartet.
„Wir wollen nachhaltiger wirtschaften und unseren Stromverbrauch in emissionsarme und günstige Zeiten verlagern. Hierbei bedienen wir uns der thermischen Speicherfähigkeit des Kühllagers“, erklärt Berglandmilch Geschäftsführer Josef Braunshofer.
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Energieeffizienz und Kühlung in der Molkerei Wörgl
Das große Hochregallager in Wörgl bietet Platz für 6.800 Paletten. Der Jahresverbrauch für Kühlung, Lüftung und Eiswasserkreislauf lag bisher bei 3,5 GWh, sprich bei ca. 16 % des Gesamtstromverbrauchs.
Ein Forschungsteam des MCI hat jetzt einen digitalen Zwilling des Kühllagers programmiert. Dieser ermöglicht es, unterschiedliche Temperaturszenarien durchzuspielen. Dafür mussten auch die einzelnen Produkte im Modell abgebildet werden.
Insgesamt werden am Standort Wörgl 300 verschiedene Produkte produziert und anschließend eingelagert, die sich durch verschiedenste Anforderungen in der Kühlung unterscheiden. So hat Butter beispielsweise andere thermische Eigenschaften als Milch oder Joghurt.
Optimierung des Stromverbrauchs in der Molkerei Wörgl
„Die Sicherstellung der Produktqualität hat stets oberste Priorität“, betont Josef Braunshofer. „Ein Temperaturbereich zwischen 3 und 5 °C kann jedoch sehr gut als thermischer Speicher genutzt werden.“
Seit dem heurigen Winter läuft ein entsprechender Testbetrieb. Dabei lag die Speicherdauer bei bis zu zehn Stunden am Tag und Berglandmilch konnte in der Folge einen Teil des Stromverbrauchs in emissionsarme und preislich günstigere Zeiten verlegen.

Erste Ergebnisse des Pilotprojekts in der Molkerei Wörgl
„Die ersten Ergebnisse dieses Pilotprojekts sind tatsächlich sehr erfreulich: Bei entsprechender Nachhaltigkeit können wir unseren Stromeinsatz künftig nicht nur wesentlich effizienter steuern, sondern auch die Gesamtkosten reduzieren und damit den Standort stärken“, so Braunshofer.
Wie genau sich die Optimierung nämlich im Sommer bei hohen Außentemperaturen verhält, wird sich erst zeigen. Derzeit wird mit einer Einsparung von bis zu 20.000 Euro pro Jahr gerechnet.
Regionalwirtschaftliche Kreisläufe und Nachhaltigkeit am Standort Wörgl
Der Berglandmilch Standort in Wörgl wird mit Biomasse betrieben. Überschusswärme aus der Produktion wird in ein Nahwärmenetz abgegeben. Damit werden rund 1.300 Haushalte der Stadt Wörgl mit Wärme versorgt.
Die Milchbäuerinnen und Milchbauern sind nach wie vor die einzigen Eigentümer der Berglandmilch. Sie liefern nicht nur die Milch für die Tirol Milch Spezialitäten; sondern aus ihren Wäldern auch das Holz für einen Großteil der Energie- bzw. Dampfversorgung der Molkerei, womit die Hackschnitzelanlage betrieben wird.
Zudem wird hier auch, neben den Standorten in Aschbach und Voitsberg, auf Mehrwegglasflaschen gesetzt. (apa/red)
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