Wirtschaftsstandort Wien : Siemens Mobility investiert in Standort Wien

Das neue Digital Rail Lab von Siemens Mobility in Wien. Siemens Mobility Austria ist das größte Eisenbahnindustrieunternehmen Österreichs und beschäftigt mehr als 4.500 Mitarbeiter an den insgesamt drei Unternehmensstandorten Wien-Siemensstraße, Wien-Leberstraße und Graz-Eggenberger Straße.
- © Siemens Mobility / Studio SingerSiemens Mobility plant, 25 Millionen Euro in ein neues Bahn-Testcenter für Digitalisierungstechnologien in Wien zu investieren. Das Projekt entsteht in der Siemensstraße im 21. Wiener Bezirk und wird auf 2.500 Quadratmetern eine besonders leistungsfähige Arbeitsumgebung für Test-, Forschungs- und Entwicklungsarbeiten für Eisenbahninfrastruktur bieten. Die Bauarbeiten hierfür haben bereits begonnen, und das Testcenter soll schrittweise ab Herbst 2025 bezogen werden. Der Vollbetrieb wird im Laufe des Jahres 2026 erwartet.
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Testcenter für Bahn-Großprojekte
Das Testcenter spielt bei zwei bedeutenden Bahn-Großprojekten Österreichs eine entscheidende Rolle. Siemens Mobility entwickelt bis 2038 das gesamte ÖBB-Streckennetz mit innovativen Technologien weiter. Österreich erhält eines der modernsten Streckennetze der Welt. Im Testcenter wird das Zusammenspiel unterschiedlicher IT-Systeme umfangreich getestet, bevor es auf den Strecken zum Einsatz kommt. Auch die Weiterentwicklung des Wiener U-Bahn-Systems wird umfassend unterstützt. Im Zentrum steht der fahrerlose Betrieb auf der neuen U-Bahn-Linie U5, der im Testcenter vorbereitet und getestet wird. Und das ist noch nicht alles: Das Testcenter wird auch Projekte in Zentral- und Osteuropa (CEE) fördern.
„Mit dem neuen Testzentrum treiben wir die digitale Transformation der Bahn voran. Unsere Ingenieurinnen und Ingenieure machen die Bahn wirtschaftlicher, effizienter und leistungsfähiger. Das nützt den Fahrgästen, den Bahnunternehmen, dem Wirtschaftsstandort Wien und der Umwelt.“Tanja Kienegger, CEO Siemens Mobility Austria
Digitale Zwillinge für die Bahn
Im Testcenter wird ein echtes Highlight geboten: Hier werden bestehende Bahninfrastrukturen wie etwa Streckennetze vollständig auf Server- und Computersystemen nachgebildet. So entstehen digitale Zwillinge, die es in sich haben! Das Beste daran: Auf deren Basis können wir Neuerungen entwickeln und vollständig testen, ohne den Alltags-Bahnbetrieb zu stören. Und das Beste daran: Innovative Technologien von Siemens Mobility werden auf individuelle Anforderungen verschiedener Bahnsysteme angepasst.
Das Ergebnis: neue, umfassende Möglichkeiten, den Bahnverkehr effizient abzuwickeln, Züge zu lenken und den Bahnbetrieb bei noch größerer Sicherheit zu steuern. Erst nach Abschluss der Arbeiten im Testcenter werden die Technologien an die Strecke gebracht und zeitsparend sowie störungsfrei implementiert. Das Beste daran: Züge müssen nicht mehr für mehrere Stunden und Tage für Umbauarbeiten und Tests ausgesetzt werden. Das steigert nicht nur die Anlagenverfügbarkeit, sondern auch die Fahrgastzufriedenheit. Und auch der Betreiber des Bahnnetzes kann sich über deutliche Verbesserungen bei Wirtschaftlichkeit und Effizienz freuen.
Alle Systeme der Siemens Signaltechnik werden im Testcenter bearbeitet. Ein wichtiger Schwerpunkt ist die ETCS-Level 2 Zugsicherungstechnik sowie das perfekte Zusammenspiel der sicherungstechnischen Applikationen mit der IT-Cloud Plattform DS3. Zusätzlich werden neben den modernen standardisierten Zugbeeinflussungssystemen, den ETCS-Streckenzentralen – den sogenannten Radio Block Center (RBC) –auch Datentelegramme der Balisen für die Implementierung auf den Strecken vorbereitet. Die geplante Kapazität des Testcenters ermöglicht im Normalbetrieb das Testen von bis zu 100 neuen Projekten und den Betrieb von mehr als 1.000 virtuellen Maschinen. Auch Bahnbetreiber und Partner von Siemens Mobility werden dieses Testcenter nutzen können, was Wiens Positionierung als Eisenbahnkompetenzzentrum in Zentral- und Osteuropa weiter stärkt.