Digitale Transformation Österreich : 5 Top-Experten: Wie Unternehmen und Politik digitale Wettbewerbsfähigkeit sichern müssen
Inhalt
- Martin Resel, design. stv. Vorstandsvorsitzender A1
- Herbert Ritter, Vizepräsident der WKO Steiermark und Vorsitzender der Plattform Automatisierungstechnik Steiermark (AT Styria)
- Marco Fliesser, Senior Director Solution Architects Data Analytics & AI, Altair
- Robert Gfrerer, Geschäftsführer Silicon Alps Cluster
- Sebastian Eckler, Country Manager AWS Österreich

Österreich steht vor der Aufgabe, seine Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Umfeld langfristig zu sichern.
- © Syda ProductionsWie können Unternehmen und der Wirtschaftsstandort Österreich mit Investitionen in die digitale Transformation, Automatisierung und in KI-Anwendung für Industrie und Forschung wieder wettbewerbsfähiger werden?
Die Wirtschaftsnachrichten haben fünf Top-Experten befragt, welche Maßnahmen es dafür braucht.
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Martin Resel, design. stv. Vorstandsvorsitzender A1
Gesamtwirtschaftliches Umdenken als Basis der digitalen Transformation
Österreich steht vor der Aufgabe, seine Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Umfeld langfristig zu sichern. Dafür braucht es ein gesamtwirtschaftliches Umdenken: Wie können wir die österreichische und europäische Wirtschaft gezielt stärken – von der privaten Kaufentscheidung über unternehmerische Einkaufsstrategien bis zur öffentlichen Beschaffung?
Private Konsumentinnen und Konsumenten können bewusst regional einkaufen, statt bei internationalen Onlinehändlern zu bestellen. Ebenso liegt es in der Verantwortung von Unternehmen und öffentlicher Hand, durch gezielte Beschaffung bei heimischen und europäischen Anbietern aktiv zur wirtschaftlichen Souveränität beizutragen.
Wer heute auf souveräne, europäische Technologien setzt, legt den Grundstein für Innovationskraft, Effizienz und Krisenfestigkeit von morgen.
A1 unterstützt Unternehmen, Industrie und öffentliche Institutionen auf diesem Weg – mit Investitionen in leistungsfähige Netze, europäischen Cloud-Lösungen wie Exoscale und starken heimischen Technologiepartnerschaften. So wird Digitalisierung zum Motor nachhaltigen Fortschritts – und stärkt den Wirtschaftsstandort Österreich langfristig und unabhängig.

Herbert Ritter, Vizepräsident der WKO Steiermark und Vorsitzender der Plattform Automatisierungstechnik Steiermark (AT Styria)
Digitalisierung als Investition in die Wettbewerbsfähigkeit
Um die Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Unternehmen nachhaltig zu sichern, sind gezielte Investitionen in digitale Transformation, Automatisierung und Künstliche Intelligenz unerlässlich.
Die Steiermark zeigt eindrucksvoll, welches Potenzial in diesen Bereichen steckt: Durch eine enge Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung entstehen hier praxisnahe Innovationen mit internationaler Strahlkraft.
Damit der Standort weiterhin gestärkt wird, braucht es verlässliche politische Rahmenbedingungen, gezielte Forschungs- und Technologieförderung sowie Investitionen in digitale Infrastruktur. Gleichzeitig müssen Kompetenzen im Bereich der Digitalisierung breit vermittelt und Fachkräfte gezielt ausgebildet werden.
Nur wenn neue Technologien rasch in die industrielle Anwendung gelangen, können heimische Betriebe nicht nur wettbewerbsfähig bleiben, sondern eine Vorreiterrolle in einer digitalisierten Industrie einnehmen.

Marco Fliesser, Senior Director Solution Architects Data Analytics & AI, Altair
Künstliche Intelligenz im Arbeitsalltag verankern
Österreich muss die Disruption durch digitale Transformation und Künstliche Intelligenz (KI) großflächig in der Arbeitswelt integrieren, damit Fachkräfte ihren Fokus weg von repetitiven Tätigkeiten hin zu wertschöpfenden und innovativen Tätigkeiten lenken können, um somit Innovation zu ermöglichen und die Effizienz zu steigern.
Um KI-Systeme entwickeln zu können, benötigt es eine entsprechende Datenlage, welche durch Digitalisierung kontinuierlich wächst. Diese Daten spiegeln oft Innovationen, welche uns in diversen Industrien global konkurrenzfähig gemacht haben, wider. Dieser Wissensschatz muss unternehmensintern durch KI-Methoden gehoben, zugänglich gemacht und genutzt werden.
Die Erstellung von KI-Applikationen ist meist Expertenteams vorbehalten. Diese Hürde kann effektiv durch No-Code Data Science Lösungen überwunden werden, um einen Mehrwert durch KI zu realisieren. Um konkurrenzfähig zu bleiben, muss der Einsatz von KI demokratisiert werden, damit Firmen datengetriebener agieren können.

Robert Gfrerer, Geschäftsführer Silicon Alps Cluster
Technologischer Fortschritt durch Kooperation und Spezialisierung
Die Unternehmen müssen weiterhin den Weg der Spezialisierung gehen – der Erfolg vieler „Hidden Champions“ in unserem Land gibt dieser Strategie recht.
Auch in der aktuell sehr volatilen internationalen Lage, nicht zuletzt ausgehend von den USA, gilt es, Absatzmärkte und Lieferketten ebenso wie Technologien auf den Prüfstand zu stellen. Dabei muss sich Europa als Ganzes unabhängiger machen und sich seiner Markt- und Innovationsstärke bewusst sein.
Mit dem „European Chips Act“ bspw. verfolgt die EU das Ziel, bis 2030 durch die Etablierung eines hochmodernen Chip-Ökosystems die Produktionskapazität der EU auf 20 Prozent des Weltmarkts zu erhöhen. Das im Jänner von unserem Cluster initiierte und an den Start gebrachte „Austrian Chips Competence Center (AT-C³)“ wird im Rahmen dieses „European Chips Act“ als eines von 27 europäischen Zentren von Chips JU und FFG gefördert und dazu beitragen, die Produktion und Forschung rund um Mikrochips, die Basis der digitalen Transformation und jeder KI-Anwendung, voranzutreiben.
Europäische Kooperationen müssen bei allen Unternehmen einen viel größeren Stellenwert bekommen. Die Programme im Chips JU habe es sogar im Namen – Joint Undertaking. Es geht um gemeinsame Vorhaben, die privat und öffentlich gemeinsam getragen werden. Das ist die richtige Antwort, um Halbleiter- und Technologiesouveränität in Europa zu stärken.
Österreich zählt bereits heute zu den Top-5-Regionen der europäischen Halbleiter-Industrie bei zukunftsorientierten Hochtechnologiefeldern. Vor allem in der Wirtschaftsregion Südösterreich konzentrieren sich die führenden Unternehmen und Organisationen des Elektronik- und Mikroelektroniksektors.

Sebastian Eckler, Country Manager AWS Österreich
Generative KI als strategische Investition
KI ist keine vorübergehende Erscheinung, sondern eine technologische Revolution. Laut einer Studie von Strand Partners, die von AWS in Auftrag gegeben wurde, könnte cloud-gestützte KI bis 2030 über 433 Milliarden US-Dollar zum europäischen BIP beitragen.
Damit Österreich wettbewerbsfähig bleibt, sind entschlossene Maßnahmen gefragt: KI muss zur Chefsache werden – erfolgreiche Unternehmen setzen bereits auf Chief AI Officers für die strategische Steuerung. Generative KI sollte auch in den Budgets als Investitionspriorität behandelt werden, genauso wie Aus- und Weiterbildung. Gleichzeitig braucht es Raum für Experimente mit neuen Tools – wie Agentic AI.
AWS unterstützt Unternehmen mit einem umfassenden KI-Portfolio und mehr als 25 Jahren Machine Learning- und KI-Erfahrung aus dem Amazon-Konzern. Als Cloud-Plattform demokratisiert AWS den Zugang zu KI-Technologie durch skalierbare Architekturen, Wahlfreiheit bei der Modellauswahl, höchste Sicherheitsstandards und vollständige Datensouveränität.
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