Steyr Motors Defense : Rüstungszulieferer Steyr Motors wächst dank Defense Sektor 2025 stark

Außenansicht auf das Firmengebäude des Motorenherstellers Steyr Motors in Steyr, Oberösterreich, mit Logo auf dem Gebäude sichtbar.
© APA/BARBARA GINDL

Die Steyr Motors AG hat die Geschäftszahlen für das erste Quartal 2025 veröffentlicht. Das Unternehmen erzielte ein Umsatzwachstum von 26,4 % auf EUR 11,5 Mio. gegenüber EUR 9,1 Mio. im Vorjahr. Ein starker Treiber war hier der Defense-Sektor.

Das EBIT belief sich auf EUR 2,1 Mio. (Vorjahr: EUR 1,4 Mio.), womit Steyr Motors bereits rund ein Drittel des EBIT des Gesamtjahres 2024 im ersten Quartal erwirtschaftet hat. Bereinigt um Sondereffekte aus dem Vorjahr ergab sich ein Zuwachs von 9,9 %. Auf unbereinigter Basis entspricht dies sogar einem Anstieg von 51,6 %. Der Quartalsüberschuss lag bei EUR 1,5 Mio. (Vorjahr: EUR 1,1 Mio.).

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Steyr Motors galt lange als Nischenplayer mit Überlebenskampf – jetzt erlebt der oberösterreichische Spezialist für Monoblock-Dieselmotoren einen dramatischen Aufschwung. Durch massive Rahmenverträge aus der Rüstungsindustrie sind die Auftragsbücher voll wie nie. Was steckt hinter dem plötzlichen Turnaround des Mittelständlers? Im Video analysiert das INDUSTRIEMAGAZIN die Entwicklung von Steyr Motors, die strategische Bedeutung ihrer Technologie und warum das Unternehmen zwischenzeitlich Milliarden wert war.

Defense-Sektor als Umsatztreiber

Im Segment „Defense“ verzeichnete Steyr Motors 2025 im ersten Quartal ein Umsatzwachstum von rund 35 % und trug mit 59,0 % (Vorjahr: 55,0 %) zum Quartalsumsatz bei.

Der Bereich „Civil“ steuerte mit rund 15 % Wachstum die übrigen 41 % des Umsatzes bei.

Ein Auftragsvolumen von 200 Mio. Euro durch militärische und zivile Großkunden sichere dem Werk „eine solide Auslastung“, erklärte Vorstand Cassutti jüngst bei der Aktionärsversammlung.

Die anhaltenden Kriege hätten zu einem "neuen Sicherheitsbedürfnis" und einer gestiegenen "Verteidigungsbereitschaft" weltweit geführt. Dies beschere dem Rüstungszulieferer "einen Sonderzyklus über vermutlich zehn Jahre und länger."

Regionale Entwicklung: Asien und Europa wachsen stark

Wachstumsimpulse kamen insbesondere aus Asien, wo sich der Umsatz im Vorjahresvergleich mehr als verdoppelte. In Europa wurde ein Plus von rund 20 % erzielt.

Für das restliche Jahr erwartet der Vorstand eine weitere Beschleunigung der Wachstumsdynamik, getrieben durch die Bearbeitung des bestehenden Auftragsvolumens und neue Projektanläufe.

CEO Julian Cassutti bestätigt die Prognose für Steyr Motors 2025: „Wir liegen im ersten Quartal voll im Rahmen unserer Planungen. Wir sind in der Hochlaufphase, um den hohen Auftragsbestand abzuarbeiten. Gleichzeitig verzeichnen wir weiterhin eine dynamische Nachfrage."

In den vergangenen Wochen habe man vielversprechende Gespräche für neue Aufträge mit Kunden aus den USA, Europa und Indien geführt. "Wir sind mehr denn je zuversichtlich, unsere kommunizierten Ziele für das Geschäftsjahr 2025 zu erreichen“, so Cassutti.

  • Portraitbild von Julian Cassutti, CEO von Steyr Motors
    „Wir liegen im ersten Quartal voll im Rahmen unserer Planungen. Wir sind in der Hochlaufphase, um den hohen Auftragsbestand abzuarbeiten."

    Steyr Motors-CEO Julian Cassutti

Auftragsbestand bis 2027 – Prognose bekräftigt

Die positive Entwicklung im traditionell schwächeren ersten Quartal stimmt den Vorstand optimistisch. Mit rund EUR 200 Mio. an Fest-, Rahmen- und Vorverträgen bis 2027 geht das Unternehmen von einem Umsatzwachstum von mindestens 40 % im laufenden Geschäftsjahr aus.

Geplant ist eine Produktion von mindestens 1.250 Motoreinheiten (Vorjahr: 729 Einheiten) und eine EBIT-Marge von über 20 %. Das Wachstum soll verstärkt aus der MENA-Region, Asien sowie Nord- und Südamerika kommen.

Steyr Motors Aktie: Dividende beschlossen

Anfang Mai 2025 hat Steyr Motors in der ersten ordentlichen Hauptversammlung nach dem Börsengang eine Dividende von 0,55 Euro je Aktie beschlossen. Damit werden aus dem zum Jahresende 2024 ausgewiesenen Bilanzgewinn von 7,81 Mio. Euro insgesamt 2,86 Mio. Euro ausgeschüttet.

Bald darauf erhöhte die B&C-Gruppe ihren Anteil an der Steyr Motors AG von bislang 9 auf 20 Prozent. Die Aktien wurden von der deutschen Beteiligungsgesellschaft Mutares übernommen, die damit ihren Anteil am Hersteller von Hochleistungsmotoren von 40 auf 29 Prozent reduziert.

Mit der Aufstockung ihres Anteils strebt die B&C-Gruppe auch einen Sitz im Aufsichtsrat an.

Unternehmensprofil: Steyr Motors AG

Die Steyr Motors AG mit Sitz in Steyr, Oberösterreich, ist auf Hochleistungsmotoren mit hoher Leistungsdichte und Langlebigkeit spezialisiert. Die Anwendungen reichen von Spezialfahrzeugen im militärischen Bereich über Boote bis hin zu Hilfsaggregaten („APU“) für Panzer und Lokomotiven.

Im Gesamtjahr 2024 erreichte das Unternehmen eine Adjusted EBIT-Marge von 24 %. Für 2025 wird ein weiteres starkes Jahr erwartet – sowohl bei Umsatz als auch bei Ergebnis.

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