AI in Österreich : KI-Revolution in Unternehmen noch nicht angekommen

Ein Roboter bei der Schreibtischarbeit: Laut Länderbericht Österreich der Europäischen Kommission zur Digitalen Dekade nutzen gerade einmal elf Prozent der österreichischen Unternehmen AI-Anwendungen.

Laut Länderbericht Österreich der Europäischen Kommission zur Digitalen Dekade nutzen gerade einmal elf Prozent der österreichischen Unternehmen KI-Anwendungen.

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Die Ergebnisse aus dem Digital Skills Barometer 2024 in der Sonderedition Künstliche Intelligenz (KI) machen es deutlich. Österreich hat Defizite im Grundlagenwissen zu AI.

Damit fehlt das Basiswissen für eine kompetente, sichere und selbständige Nutzung von Artifical-Intelligence-Anwendungen im privaten wie beruflichen Bereich. Österreich droht damit den Anschluss an die digitale Zukunftsfähigkeit zu verlieren.

Auch wenn die Online-Österreicher meist davon ausgehen, dass sie über solides AI-Wissen verfügen, erreichen sie durchschnittlich tatsächlich nur die Stufe des elementaren Basiswissens, d.h. sie benötigen direkte Anleitung zur Durchführung einfacher Kl-basierter Routinearbeiten.

Will Frau und Herr Österreicher in Zukunft selbständig und eigenverantwortlich, auf Basis grundlegenden Wissens und Verständnisses Kl-basierte Aufgaben bewältigen und KI-Anwendungen nutzen, braucht es Bildung, um Artificial Intelligence breitenwirksam vorantreiben zu können – sowohl in den Schulen und Unis als auch in den Unternehmen.

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Martin Heimhilcher, Obmann Sparte Information und Consulting WK Wien, Hermann Erlach, Geschäftsführer Microsoft Österreich, Patricia Neumann, Vorstandsvorsitzende Siemens AG, Christoph Becker, Geschäftsführer ETC, Hans Greiner, Geschäftsführer Cisco Österreich bei der Präsentation des Digital Skills Barometer 2024.

- © C. Menschhorn

Wie stark wird AI in Österreich bereits genutzt?

„Künstliche Intelligenz ist keine vorübergehende Erscheinung, sondern verändert die Wirtschaft grundlegend", betont Martin Heimhilcher, Obmann „Information und Consulting" der WK Wien. "Die Zukunft wird jenen Unternehmen gehören, die diesen Wandel schneller und effektiver vollziehen als ihr Mitbewerb.

Dabei sind Investitionen in die Weiterbildung der Mitarbeitenden und die Anpassung von Geschäftsmodellen an die neuen technologischen Möglichkeiten von entscheidender Bedeutung. Nur durch proaktives Handeln und eine offene Innovationskultur können Unternehmen langfristig wettbewerbsfähig bleiben und die Chancen der digitalen (Kl)-Transformation voll ausschöpfen."

Laut Länderbericht Österreich der Europäischen Kommission zur Digitalen Dekade nutzen gerade einmal elf Prozent der österreichischen Unternehmen KI-Anwendungen und nur 24 Prozent Data Analytics. Rund die Hälfte der Führungskräfte sehen in ihren eigenen Unternehmen im „Mangel an Fachwissen", „unklaren rechtlichen Vorgaben“ und „Akzeptanz der Mitarbeitenden und des Managements“ die Top Hemmnisse für den KI-Einsatz.

KI-Steward zur Aufsicht

Patricia Neumann, Vorstandsvorsitzende Siemens und Vizepräsidentin fit4internet ist überzeugt: „KI ist inzwischen ein integraler Bestandteil in vielen Anwendungen und das wird sich über die kommenden Jahre noch verstärken.

Es braucht daher mehr Bewusstsein für moderne Technologien wie KI, aber vor allem einen kompetenten, menschenzentrierten Umgang damit. Daher benötigen wir „KI-Stewards“ im Bildungswesen und in den KMU - über Peer-Learning, Lern- und Förderprogramme, Reverse K/-Mentoring etc. - um die Grundlagen für eine sichere KI-Anwendung zu schaffen."