Kongresstourismus : Zurück zur Event-Normalität
Österreichs Kongresslandschaft hat nach dem Einbruch während der Pandemie ein fulminantes Comeback gefeiert: So sind bereits im Jahr 2022 mit 20.843 Veranstaltungen doppelt so viele wie im Jahr zuvor über die Bühne gegangen.
Zum Vergleich: Im Rekordjahr 2019 wurden 25.178 Tagungen und Kongresse in Österreich abgehalten. Der Löwenanteil der Veranstaltungen ist dabei mit 45,6 Prozent auf Firmentagungen entfallen, gefolgt von Kongressen (28,8 Prozent) und Seminaren (25,6 Prozent). „Insgesamt haben zumindest 1,35 Millionen Personen an fortbildenden Veranstaltungen in Österreich teilgenommen und damit über 2,6 Millionen Nächtigungen generiert“, so Michaela Schedlbauer-Zippusch, Geschäftsführerin des Austrian Convention Büros (ACB).
Sie weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Zahlen für das Meetingjahr 2023 gerade im ACB ausgewertet und voraussichtlich Mitte Mai veröffentlicht werden. Für heuer ist die Branche jedenfalls optimistisch: „Die Buchungslage ist aus unserer Sicht sehr zufriedenstellend“, sagt ACB-Präsident Gerhard Stübe, Geschäftsführer Kongresskultur Bregenz. Dieser Trend scheine sich auch im kommenden Jahr fortzusetzen. „Zahlreiche Termine sind hier auch schon vergeben“, so Stübe.
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Insgesamt haben zumindest 1,35 Millionen Personen an fortbildenden Veranstaltungen in Österreich teilgenommen und damit über 2,6 Millionen Nächtigungen generiert
Viele Locations
Beliebteste Destination für Kongressveranstalter ist Wien, aber auch die Landeshauptstädte Salzburg, Linz, Innsbruck und Graz sind als Veranstaltungsorte beliebt. „Österreich profitiert von einem sehr breiten Angebotsspektrum für Kongresse. Auch abseits der Landeshauptstädte finden Veranstalter passende Tagungslocations für größere Formate wie beispielsweise in Baden, Villach, Feldkirch und Zell am See“, sagt Schedlbauer-Zippusch.
Das kommt nicht von ungefähr, stellen Kongresse und Tagungen doch einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar: „Sie tragen wesentlich zur Wertschöpfung in einer Region bei, da zahlreiche Unternehmen an die Umsetzung eines Kongresses gekoppelt sind - vom Mobilitätsanbieter, über Hotellerie, Veranstaltungsbetriebe und Dienstleistern bis hin zu Künstlern und touristischen Angeboten in der gastgebenden Destination“, sagt die Geschäftsführerin des ACB. So sind beispielsweise im Jahr 2022 rund zehn Prozent der Nächtigungen, konkret 1,3 Millionen Übernachtungen, auf Kongresse und Tagungen entfallen.
Nach Angaben von WienTourismus liegt die Wertschöpfung, die in der Stadt durch Kongresstouristen erzielt wird, bei etwa 740 Millionen Euro. Kein Wunder, sind Kongresstouristen doch auch großzügig: Erhebungen zufolge geben sie im Schnitt rund 550 Euro pro Tag aus. Mit den Veranstaltungen wird aber nicht nur Umsatz generiert - sie sind darüber hinaus auch ein wichtiger Faktor für den jeweiligen Arbeitsmarkt.
A propos Arbeitsmarkt: Ausreichend qualifizierte Mitarbeiter zu finden, sei derzeit genauso eine große Herausforderung wie diesen neben den notwendigen Hard Skills die ebenso notwendigen Soft Skills beizubringen, so Stübe.