Bildung schützt vor Arbeitslosigkeit : AMS Vorarlberg startet Bildungsmaßnahmen 2025 gegen Arbeitslosigkeit

Mehrere Bewerberinnen und Bewerber sitzen in einer Reihe bei einem Jobinterview, Gesichter nicht sichtbar, in den Händen Bewerbungsmappen

Die aktuellen Arbeitsmarktdaten des AMS Vorarlberg zeigen eine deutliche Korrelation zwischen Bildungsniveau und Arbeitslosenquote. 

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Aktuelle AMS-Zahlen aus Vorarlberg belegen den klaren Zusammenhang zwischen Bildungsniveau und Arbeitslosenquote. Rund 48 Prozent der im Jahr 2024 als arbeitslos gemeldeten Personen in Vorarlberg haben maximal einen Pflichtschulabschluss

Mit gezielten Ausbildungsmaßnahmen will das AMS diesem Trend begegnen und gleichzeitig dem Fachkräftemangel entgegenwirken.

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Arbeitslosenquote bei Pflichtschulabschluss fast dreimal so hoch wie im Landesschnitt

„Bildung ist der beste Schutz gegen Arbeitslosigkeit, denn je höher die Bildung, desto geringer ist das Risiko arbeitslos zu werden. Und diese Tendenz wird sich im Zeitalter der Digitalisierung und Internationalisierung noch mehr verstärken“, erklärt AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter.

Im Jahresdurchschnitt 2024 lag die Arbeitslosenquote in Vorarlberg bei 5,6 Prozent. Bei Personen mit maximal Pflichtschulabschluss betrug sie hingegen 14,7 Prozent – also nahezu dreimal so hoch

Deutlich günstiger sieht die Lage bei Personen mit Lehrabschluss aus (4,9 Prozent) sowie bei Akademiker:innen, die mit einer Quote von 1,9 Prozent den niedrigsten Wert aufwiesen.

Ein niedergeschlagener Mann mittleren Alters sitzt auf einer Bank vor einem Gebäude, neben sich eine Tasche, den Kopf in die Hand gestürzt.
Im Jahresdurchschnitt 2024 lag die Arbeitslosenquote in Vorarlberg bei 5,6 Prozent. Bei Personen mit maximal Pflichtschulabschluss betrug sie hingegen 14,7 Prozent – also nahezu dreimal so hoch. - © Anton Gvozdikov

Bildung gegen Arbeitslosigkeit: Bundesländervergleich zeigt Unterschiede

Im Bundesländervergleich liegt Vorarlberg bei der Arbeitslosenquote von Personen mit Pflichtschulabschluss im Mittelfeld. 

Am höchsten war die Quote in Wien mit 31,4 Prozent, gefolgt von Kärnten (25,2 Prozent) und dem Burgenland (20,6 Prozent). 

Am niedrigsten schnitt Tirol mit 11,3 Prozent ab, gefolgt von Salzburg (13,5 Prozent) und Vorarlberg.

"Ein Blick auf die Bundesländer zeigt, dass es in den westlichen Bundesländern weniger arbeitslose Personen mit maximal Pflichtschulabschluss gibt. Das liegt unter anderem daran, dass im Tourismus nach wie vor mehr Arbeitsplätze im Niedrigqualifikationssegment angeboten werden", so das AMS Österreich jüngst in einer Spezialauswertung.

Für ganz Österreich betrachtet (im Jahresdurchschnitt 2024) war die Arbeitslosenquote der Personen mit maximal Pflichtschulabschluss mit 21,3 Prozent dreimal höher als der Gesamtschnitt von 7 Prozent. Bei Personen mit Lehrabschluss lag die Quote bei 6,1, bei Fachhochschul- oder Uniabschlüssen bei 3 Prozent.

Auf der Nachfrageseite wurden bei rund 40 Prozent der offenen Stellen mindestens eine abgeschlossene Lehrausbildung verlangt. Die Gruppe der Personen mit maximal Pflichtschulabschluss ist die einzige, die sich seit den 1990er Jahren in ihrer Arbeitslosenquote mehr als verdoppelt hat.

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Gesamtarbeitslosenzahlen in Österreich. - © APA
© Adobe Stock/ZIHE

Fachkräfteausbildung als zentrale Maßnahme des AMS Vorarlberg

Zur gezielten Qualifizierung investiert das AMS Vorarlberg im Jahr 2025 rund 3,8 Millionen Euro in Fachkräfteausbildungen. Derzeit befinden sich 682 Personen in entsprechenden Programmen, die mit einem Lehrabschluss oder einer kommissionellen Prüfung enden.

Zu den größten Qualifizierungsprojekten zählen:

  • die „connexia Pflegestiftung“ mit 453 Teilnehmenden,
  • die „Zukunftsstiftung Vorarlberg“ mit 116 Personen,
  • das Projekt „Chance“ mit 59 Teilnehmenden
  • und die Überbetriebliche Lehrausbildung (ÜBA) mit derzeit 147 Teilnehmenden.

Darüber hinaus nehmen 53 Personen an weiteren Bildungsmaßnahmen teil. Ziel der Angebote sei es, Potenziale von gering qualifizierten Arbeitslosen zu heben und damit auch einen Beitrag zur Fachkräftesicherung zu leisten, so Bereuter.

 

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