Extremwetter Österreich 2024 : Wie sich Tirol an den Klimawandel anpassen muss

Ötztaler Alpen

Nicht nur im Ötztal: Die Gletscher befinden sich bereits seit Jahren auf dem Rückzug.

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Das zweitwärmste Jahr in der Messgeschichte Tirols und das niederschlagsreichste Jahr der letzten 25 Jahre: Die Wetterbilanz des Jahres 2023 spricht eine deutliche Sprache in Sachen Klimawandel.

Frühzeitige Anpassungsmaßnahmen sind wichtiger denn je und werden in ganz Tirol unter anderem von den KLAR!-Regionen (Klimawandel-Anpassungs-Modellregionen) gesetzt.

Durch die Regionen „Sonnenterrasse“ mit Serfaus, Fiss und Ladis), „Oberes Gericht“ mit Pfunds, Nauders, Ried im Oberinntal, Fendels, Tösens und Spiss sowie „Paznaun“ mit See, Kappl, Ischgl und Galtür, wird das KLAR!-Netzwerk nun um drei weitere Regionen erweitert. Damit gibt es nun insgesamt zwölf KLAR!-Regionen in Tirol.

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„Die immer häufiger auftretenden Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Starkregen, Stürme und Hochwasser haben große Schäden verursacht und einmal mehr die Notwendigkeit einer frühzeitigen Anpassung an die Klimafolgen aufgezeigt", sagt Klimaschutzlandesrat René Zumtobel.

"Wir müssen jetzt handeln, um uns auf die zunehmende Zahl von Extremwetterereignissen vorzubereiten und uns bestmöglich auf die veränderten Bedingungen einzustellen. Wer jetzt in langfristige Anpassungsmaßnahmen investiert, zahlt später weniger für die Folgen."

„Wir müssen jetzt handeln, um uns auf die zunehmende Zahl von Extremwetterereignissen vorzubereiten“
René Zumtobel

Auswirkungen des Klimawandels bereits spürbar

Die Anpassung an den Klimawandel ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die alle gesellschaftlichen Bereiche betrifft. Vom Wohnen und Arbeiten über den Verkehr bis hin zur Land- und Forstwirtschaft – alle Sektoren müssen Maßnahmen setzen, um sich an die veränderten Bedingungen anzupassen.

Das Förderprogramm KLAR! des Österreichischen Klima- und Energiefonds unterstützt Gemeinden und öffentliche Einrichtungen dabei, eigene Lösungsansätze zu entwickeln und umzusetzen.

Die Tiroler KLAR!-Regionen haben bereits ein breites Spektrum an Maßnahmen gesetzt. So wurden beispielsweise Trinkwasserbrunnen errichtet, um in Hitzeperioden für ausreichend Kühlung zu sorgen, Regenwassertanks zur ressourcenschonenden Gartenbewässerung installiert oder spezielle Schulungen für Feuerwehren durchgeführt, um der steigenden Waldbrandgefahr Rechnung zu tragen.

Bezirk Landeck setzt weiteren Schritt

Die Regionen Sonnenterrasse, Oberes Gericht und Paznaun im Bezirk Landeck wurden kürzlich als neue Klimawandelanpassungsregionen (KLAR!) anerkannt.

„Landeck ist ein Vorzeigebezirk in Sachen Klimaschutz und Klimawandelanpassung. Viele engagierte Menschen arbeiten in unterschiedlichen Organisationen, auf verschiedenen Ebenen und in thematisch vielfältigen Initiativen an zukunftsweisenden Konzepten, um den Bezirk Landeck klimafit zu machen“, erläutert Landesrat Zumtobel.

Über das KLAR!-Programm

Der österreichische Klima- und Energiefonds hat in Kooperation mit dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) im Herbst 2016 das Förderprogramm Klimawandel-Anpassungsmodellregionen (KLAR!) initiiert.

Ziel des Programmes ist es, Regionen und Gemeinden die Möglichkeit zu geben, sich auf den Klimawandel vorzubereiten, mittels Anpassungsmaßnahmen die negativen Folgen des Klimawandels zu minimieren und die sich eröffnenden Chancen zu nutzen.