Lohnnebenkosten Österreich : Industrie in Tirol unter Druck: IV Tirol fordert Entlastung und Reformen

KI-generiertes Bild einer düsteren, wolkenverhangenen Ansicht eines Tiroler Industriegebiets, umgeben von majestätischen Bergen, über denen dunkle Wolken aufziehen.

55 Prozent der Tiroler Unternehmen melden eine schlechte Lage beim Auftragsbestand. Ein ähnlich trübes Bild zeigt sich bei den Auslandsaufträgen.

(Dieses Bild wurde KI-generiert und dient der Illustration.)

- © ChatGPT

Die aktuelle Konjunkturumfrage der IV Tirol für das vierte Quartal 2024 zeigt: Die erhoffte Erholung des konjunkturellen Umfelds lässt weiterhin auf sich warten. 

Der IV-Tirol-Geschäftsklimaindex, der die Einschätzungen zur aktuellen und zukünftigen Geschäftslage kombiniert, liegt mit 7,5 Punkten weiterhin auf einem historisch niedrigen Niveau. 

Trotz vereinzelter Verbesserungen bleibt das wirtschaftliche Gesamtumfeld für die Tiroler Industrie herausfordernd. Hohe Kosten, schwache In- und Auslandsnachfrage sowie unsichere geopolitische Rahmenbedingungen belasten die Unternehmen. 

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IV-Tirol-Geschäftsklimaindex

- © IV Tirol

Uneinheitliche Entwicklung in zentralen Bereichen

Die Einschätzungen der Unternehmen zur aktuellen Geschäftslage zeigen eine durchwachsene Situation: Zwar bewerten 14 Prozent der Betriebe ihre Lage als gut, doch immer mehr Unternehmen beurteilen diese als schlecht. 

Beim Auftragsbestand bleibt die Lage angespannt. Nur 15 Prozent der Unternehmen sprechen von einem guten Auftragsbestand, während 55 Prozent eine schlechte Lage melden. 

Ein ähnlich trübes Bild zeigt sich bei den Auslandsaufträgen, wo 44 Prozent der Betriebe von einer schlechten Auftragslage berichten. 

  • "Wir brauchen langfristige Planbarkeit bei den Energiekosten, um unsere Produktionsstandorte abzusichern und Investitionen anzuregen."

    Max Kloger, IV-Tirol-Präsident

Forderungen der IV Tirol: Entlastung und Reformen

Die IV Tirol unterstreicht die Notwendigkeit einer sofortigen wirtschaftspolitischen Entlastung. Eine zentrale Forderung ist die Senkung der Lohnnebenkosten um mindestens fünf Prozent, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu sichern und die Mitarbeiter durch höhere Nettolöhne zu entlasten. 

"Ohne diese Maßnahme wird es für viele Betriebe schwer, sich im internationalen Wettbewerb zu behaupten und gleichzeitig attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen", betont IV-Tirol-Präsident Max Kloger. 

Zudem sei eine Verlängerung der Strompreiskompensation bis 2030 unerlässlich, damit energieintensive Betriebe weiterhin in Österreich produzieren können. Hohe Energiepreise und die gestiegenen Lohnstückkosten setzen die Betriebe stark unter Druck und gefährden ihre Zukunftsfähigkeit. 

"Wir brauchen langfristige Planbarkeit bei den Energiekosten, um unsere Produktionsstandorte abzusichern und Investitionen anzuregen", ergänzt Kloger. 

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Reduktion von Bürokratiekosten, die jährlich zwischen 10 und 15 Milliarden Euro betragen. Die Einführung eines Bürokratiekostenindex soll helfen, diese Belastung messbar zu machen und gezielte Entlastungsmaßnahmen zu entwickeln. Ohne entschlossenes Handeln der Politik drohen weitere Verluste an Wettbewerbsfähigkeit, die sich negativ auf Beschäftigung und Wachstum in der Region auswirken könnten. 

Die Tiroler Industrie ist und bleibt ein zentraler Pfeiler für Wohlstand und Arbeitsplätze in der Region. Doch ohne klare wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen wird es für die Betriebe zunehmend schwieriger, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. 

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