Wintertourismus Österreich : Steiermark Tourismus plant neue Rekord-Wintersaison

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Dem steirischen Wintertourismus steht eine weitere Rekordsaison bevor.

- © Christian - stock.adobe.com

Nach dem höchst erfolgreichen Winter 2023 plant die Steiermark für 2024 die nächste Rekordsaison.

Das unvergleichliche Urlaubserlebnis streckt sich von den schneebedeckten Hängen der Planai, über die heißen Thermen im Vulkanland, bis hin zum romantischen Weihnachtsmarkt in Mariazell. Bereits in der vergangenen Wintersaison stellte man mit 1,8 Millionen Gästen, die fast sechs Millionen Nächtigungen ausgelöst haben, einen neuen Rekord auf. Dieser soll in der kommenden Saison erneut überboten werden.

Michael Feiertag, Chef der Steirischen Tourismus und Standortmarketing (STG) ist sich sicher, so wie einst Brian Adams den "Summer of 69" besungen hat, wird man vom "Winter of 24" singen.

„Nach dem vergangenen Rekordwinter haben die heimischen Unternehmen wieder kräftig investiert, um ihr Angebot zu erweitern und ihren Gästen qualitätsvolle Urlaubserlebnisse zu bieten. Die Seilbahnwirtschaft nimmt rund 100 Millionen Euro für neue Projekt in die Hand“, betont Wirtschafts- und Tourismuslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl.

Die Steiermark ist inzwischen bei Investitionen in den Tourismus führend unter allen Bundesländern, so Eibinger-Miedl. Auch die Sommersaison ist gut gelaufen und hat wieder rund drei Prozent Steigerung gegenüber dem Vorjahr gebracht, das ebenfalls ein Rekordjahr für den steirischen Sommertourismus war.

Ein Team vom Steirischen Tourismus bewirbt mit Grünem-Herz-Logo die Wintersaison 2024.
Andreas Schweiger (Mariazeller Advent), Georg Bliem (Dir. Planai-Hochwurzen-Bahnen), Tourismuslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, Michael Feiertag (GF Steirische Tourismus und Standortmarketing GmbH), Melanie Franke (Dir.in Rogner-Bad Blumau) und Rupert Zwanzleitner (Weihnachtswonderland Eibiswald/Gartenhotel Kloepferkeller). - © Steirische Tourismus und Standortmarketing GmbH
Kein anderes Bundesland hat aktuell so viele Investitionen in die Seilbahnwirtschaft, wie die Steiermark
Barbara Eibinger-Miedl, Wirtschafts- und Tourismuslandesrätin Steiermark

Umfangreiche Werbekampagne

Der Erfolg kommt nicht von ungefähr. Mit der Steirischen Tourismus und Standortmarketing GmbH (STG) wurde eine zentrale Kommunikationsstelle geschaffen, um das Grüne Herz im In- und Ausland zu bewerben.

„Wir haben eine der umfangreichsten Werbekampagnen erstellt, mit vielfältigen Kommunikationsmaßnahmen von Werbung auf Straßenbahnen in sechs Städten, Online-Kampagnen, Influencer-Reisen, Printkooperationen, ja sogar in Computerspielen machen wir Werbung“, berichtet Michael Feiertag, Geschäftsführer der STG.

Sein Team hat dafür nicht weniger als 600 verschiedene Werbemittel und Sujets in unterschiedlichen Sprachen erstellt. Ein Fokus liegt auch auf dem italienischen Markt, wo man wieder verstärkt für den heimischen Wintertourismus werben will.

Auch Deutschland, Ungarn, Tschechien, Polen und die Niederlande nimmt man mit Werbemaßnahmen ins Visier.

„Sichtbarkeit ist unsere Hauptwährung. Digital hat sich die Steiermark im Sichtbarkeitsindex im Bundesländervergleich mittlerweile sogar schon auf den 2. Platz vorgearbeitet. Bei den Klicks haben wir Zuwachszahlen im hohen zweistelligen Bereich“, berichtet Feiertag über die gesteigerte Wahrnehmung der Steiermark.

Dabei wird bis zum Ende des 1. Quartals 2025 ein Gesamtbudget von zwei Millionen Euro für die Steiermark-Imagewerbung ausgegeben.

Vorstellung der breiten Werbekampagne für die Steiermark.

Millionen an Investitionen

105 Millionen Euro investieren die steirischen Seilbahnen mit rund 1.300 Beschäftigen in die Infrastruktur für den kommenden Winter. Die größten Projekte sind dabei die neue Loser 10er-Panoramabahn, die 10er-Panoramagondeln von Schladming nach Rohrmoos sowie die 8er-Sesselbahn am Hauser Kaibling.

Auch in der Hotellerie und in der Gastronomie wird weiter in den Zuwachs an Zimmern investiert. Mit 23 Millionen Euro wurde etwa die Heiltherme Bad Waltersdorf zum Ressort umgewandelt und rund 15 Millionen Euro wurde etwa in den Ausbau des Steiermarkhof in Graz gesteckt, um nur einige Beispiele zu nennen.

Investitionen in die Seilbahnen generieren auch Wertschöpfung für heimische Betriebe.

Tourismus punktet mit Nachhaltigkeit

Nicht nur in die Ausweitung des Erlebnisangebots wird dabei investiert, sondern auch in den Klimaschutz. Georg Bliem, Geschäftsführer der Planai-Huchwurzen-Bahnen betont:

„Nachhaltigkeit ist unsere Verantwortung und zugleich unser Anspruch. Wir möchten unseren Gästen nicht nur ein unvergessliches Erlebnis bieten, sondern auch einen positiven Beitrag zur Umwelt leisten.“

So haben die Planai-Hochwurzen-Bahnen verschiedene Nachhaltigkeitsmaßnahmen umgesetzt. Mit Investitionen in eine 125 kWp Photovoltaikanlage können bis zu 80 Prozent des benötigten Energiebedarfs der Bergstation selbst gedeckt werden und durch den Einsatz von HVO-Treibstoff konnte der CO2-Ausstoß der Pistengerätflotte um 90 Prozent reduziert werden.

Bis 2029 plant man, 16 Prozent des Energiebedarfs selbst decken zu können. Dafür wird weiter in PV-Anlagen, Speicherteiche, intensives Energiemonitoring oder Wärmerückgewinnung investiert.

Der Steiermark-Gast im Winter

Der Tourismus-Boom in der Steiermark bringt auch enorme Wertschöpfung für die Regionen mit sich. Bis zu 206 Euro gibt der Steiermark-Winterurlauber pro Kopf und Tag im Schnitt aus.

Die Reiseentscheidung fällt dabei in 46 Prozent der Fälle eher kurzfristig bis zu vier Wochen vor dem Urlaubsantritt. Wintersporturlaub steht mit 41 Prozent als wichtigste Urlaubsart an erster Stelle, gefolgt von Erholungsurlaub (36 Prozent und Wellness- und Schönheitsurlaub (18 Prozent).

Eine Frau badet allein im blauen Wasser eines Thermenbeckens
Neben dem klassischen Wintersporttourismus erfreut sich auch Wellness und Erholung großer Beliebtheit im Winter, wie hier das Eintauschen im steirischen Thermalwasser. - © michael koenigshofer

Auftakt machen die Adventmärkte und Konzerte

Drei Superstars folgen nach Robbie Williams im Vorjahr im Dezember, um die kommende Skisaison einzuläuten: Bryan Adams, Sting und Simply Reds Mick Hucknall werden dazu von 6. bis 8. Dezember im Planai-Zielhang 10.000en Gästen ordentlich einheizen.

Schon früher, nämlich am 22. November, startet der Grazer Advent. 16 Adventmärkte sind es heuer, die beim Flanieren besucht werden können.

Neu: Am Karmeliterplatz (am Fuße des Schloßbergs) wird ein Weihnachtsdorf für Stimmung sorgen. Kulinarisch: Die Geschwister Rauch kochen erstmals in der Genuss-Hauptstadt auf. Der Mariahilferplatz wird mit dem Winter Wonderlend (Lend heißt der Bezirk) neu bespielt und hat sich dafür ein neues Lichtkonzept einfallen lassen. 45.000 Lichtpunkte werden sich dazu wie ein Dach über die Besucher legen.

Noch früher, am 21. November, startet der Mariazeller Advent mit dem Weihnachtskonzert der Wiener Sängerknaben ins Eröffnungswochenende. Bis Weihnachten gibt es dann jedes Adventwochenende von Do-So Konzerte, Laternenwanderungen, Bastelstunden, Lesungen, Andachten und Roraten und täglich den feierlichen Akt des Kerzenanzündens. Dabei wird auf dem sechs Tollen schweren Adventskranz mit zwölf Metern Durchmesser nicht nur die Sonntagskerze angezündet, sondern jeden Tag eine Wochentagskerze als Reminiszenz an den historisch ersten Adventskranz von 1850, der ebenfalls 24 Tageskerzen hatte, und damit auch an die Erhellung der dunklen Winterabende bis zum lichtvollen Weihnachtsfest gedacht werden.

Seit 2012 verwandelt Familie Zwanzleitner den großen Garten vom Klöpferkeller in Eibiswald in ein Weihnachtswunderland. Aus alten Nachtkästchen und Bettgestellen vom Dachboden wurden Häuschen, Tiere und Engel gebastelt. Eine kleine Rentierfamilie, ein Kripperl und eine Nachbildung der Heiligen Familie auf ihrer Wanderung nach Bethlehem waren die ersten Attraktionen.

Die Resonanz der Besucher war äußerst positiv. Jahr für Jahr kommen seither neben der immer größer werdenden Schar an Engeln und Rentieren neue Motive hinzu wie ein Nachbau der Eibiswalder Pfarrkirche, der Grazer Uhrturm und ein fünf Meter hoher Eiffelturm – und das Lichtermeer in warmweiß wird immer größer.

Ziel der „Bastelfamilie“, die alles in Eigenregie herstellt: keine kraxelnden Weihnachtsmänner, keine schrillen Farben, kein Christkindlmarkt mit Verkaufsständen, kein Eintritt. Dafür sollen sich die Gäste bei Punsch und Glühwein an den Feuertonnen auf die Weihnachtszeit einstimmen und es ruhig angehen lassen.

Ein menschenleerer steirischer Adventmarkt in Graz, mit Ständen und einem Weihnachtsbaum im Schnee
Weihnachtsmärkte sind ein zusätzlicher Touristenmagnet für die Steiermark. - © Aron M - Austria