Wohnbauprojekte Graz : ÖWG Wohnbau Graz feiert Jubiläum: Was ist die Zukunft des gemeinnützigen Wohnbaus?

Andreas Pötsch, Hans Schaffer und Christian Krainer von ÖWG Wohnbau Graz, sowie Claudia Nutz von nutzeffekt posieren mit riesigen grünen ÖWG-Buchstaben

Andreas Pötsch, Hans Schaffer, Christian Krainer und Claudia Nutz (nutzeffekt)

- © ÖWG Wohnbau/Martin Schönbauer

Die ÖWG Wohnbau Graz feiert 2025 sein 75-jähriges Bestehen.

Mit über 200 Mitarbeiter:innen, einem jährlichen Neubau- und Sanierungsvolumen von rund 135 Millionen Euro sowie über 33.000 verwalteten Wohneinheiten zählt die Österreichische Wohnbaugenossenschaft heute zu den größten gemeinnützigen Bauträgern Österreichs.

Mehr als 100.000 Menschen leben in Objekten der ÖWG Wohnbau Graz und Umgebung. Das Portfolio reicht von Mietwohnungen über Eigentum bis zu Sonderformen wie Studentenheime, Seniorenwohnen oder Bildungsbauten. Seit der Gründung wurden bereits 125 Architekturwettbewerbe durchgeführt.

„Bei ÖWG Wohnbau bieten wir alles aus einer Hand inklusive der Betreuung über die gesamte Nutzungsdauer der Immobilien“, so Vorstand Andreas Pötsch.

Bei der Vision 2050 dreht sich alles um Kreislaufwirtschaft, Energieeffizienz, Mobilitätslösungen und leistbares Wohnen.

„Als gemeinnütziger Wohnbauträger bleiben wir auch weiterhin unserem Ansatz treu, dass Wohnungen für Menschen da sind und nicht für Profit“, sagt Vorstandsdirektor Christian Krainer.

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Nachhaltiger Wohnbau in Graz: Kiubo und zukunftsweisende Konzepte

„Unser konsequentes Engagement in Forschung und Entwicklung zeigt, dass wir uns nicht auf unseren Erfolgen ausruhen“, erklärt Hans Schaffer, Vorstandsdirektor von ÖWG Wohnbau.

Ein Beispiel dafür ist Kiubo – ein flexibles Wohnkonzept, das 2021 unter dem Namen FlexLiving auf der Architekturbiennale vorgestellt wurde. 

Es folgte der Bau des ersten Gebäudes in Graz und 2022 die Gründung der Kiubo GmbH. Das innovative Setzkastenprinzip ermöglicht individuell anpassbare Wohnlösungen. Aktuell ist Kiubo auf der EXPO in Japan vertreten.

Wachstum, Struktur und neue Wege im gemeinnützigen Wohnbau

Auch im nicht geförderten Bereich ist ÖWG Wohnbau aktiv. Seit 2006 wurden allein im Grazer Raum rund 1.200 Wohnungen in dieser Rechtsform errichtet. 2022 folgte die Gründung der gewerblichen Tochter ÖWG Wohnbauträger GmbH.

Ein weiteres Standbein bildet der Bereich Objektservice. Die „Hausmeisterei“ ist heute eine eigene Tochtergesellschaft mit über 90 Mitarbeiter:innen, die mehr als 8.300 Wohneinheiten betreuen und jährlich 4,2 Millionen Euro Umsatz erzielen. Seit 2025 wird das Service auch extern angeboten.

ÖWG im Laufe der Jahre

Im April 1950 wurde die Österreichische Wohnbaugenossenschaft gemeinnützige reg. GenmbH (ÖWG) in Graz gegründet. Bereits 1951 wurde das erste Wohnbauprojekt in der Klosterwiesgasse in Graz realisiert. Der Verkauf dieses Eigentumsobjekts verlief aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage anfangs schleppend, dennoch gelang es – und so war der Grundstein für den späteren Erfolg gelegt.

1952 folgte das erste Mietobjekt (als Baurecht) in Graz, und von 1953 bis 1957 entstand die erste große Wohnanlage mit 436 Wohneinheiten – jedoch nicht in der Steiermark, sondern in Wien-Strebersdorf. Die ersten eigenen Mietobjekte in Zeltweg (1955) und eine Wohnanlage mit 15-geschossigen Wohnbauten in Graz (1960–1966) waren weitere wichtige Projekte.

In den frühen 1970er-Jahren wurde mit der Etablierung einer hauseigenen Planungsabteilung der Schritt hin zu einem modernen, marktorientierten Wohnbau ermöglicht. 1974 wurde mit der Gründung der ÖWGES Gemeinnützige WohnbaugesmbH ein weiterer Meilenstein gesetzt. Heute sind die beiden Firmen als Unternehmensgruppe ÖWG Wohnbau bekannt.

Architektur, Innovation und Beteiligung: Wohnbauprojekte in Graz und Umgebung

In der Bautätigkeit nahm das Unternehmen immer wieder eine Vorreiterrolle ein, etwa mit dem BORG Dreierschützengasse (2002) oder dem Rondo (2007) in Graz.

Zwischen 2017 und 2021 wurde das nachhaltige Wohnbauprojekt am Sternäckerweg realisiert. 2020 folgte das erste Nachverdichtungsprojekt in der Radegunder Straße. 2021 setzte ÖWG Wohnbau mit einer Wohnanlage in Dobl Zwaring und einem Bürger:innenbeteiligungsprozess neue Impulse für partizipativen Wohnbau.

Seit 2021 ist das Unternehmen zudem an der Entwicklung dreier Quartiere auf den Reininghausgründen beteiligt – dem größten Stadtentwicklungsprojekt in Graz.

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