Wasserstoff Österreich : Warum Wasserstoff Oberösterreich braucht – und umgekehrt
Wasserstoff hat für die Industrie große Bedeutung. Diese und die natürlichen Speichermöglichkeiten sind zwei besondere regionale Voraussetzungen für den Aufbau der klimaneutralen Wasserstoff-Wirtschaft in Oberösterreich und im Großraum Linz.
Die Transformation der Industrie in Richtung Klimaneutralität mittels Wasserstoff hat 2024 deutlich Fahrt aufgenommen. Die Zahl der ersten H2-Leitprojekte belegt die konkreten Fortschritte in Oberösterreich und im Großraum Linz.
Das oberösterreichische Startnetz sowie die nächsten Schritte für die zügige Umsetzung der energieintensiven Produktion im Großraum Linz standen daher auch im Mittelpunkt der H2 Convention 2024, Österreichs größter Wasserstoff-Messe.
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Was ist die H2 Convention?
Für die Förderung der Zusammenarbeit von Verwaltung, Produktionsunternehmen, Energieversorgern, Forschungseinrichtungen und anderen Akteuren auf nationaler und internationaler Ebene haben das Land Oberösterreich, der Stadt Linz, von LINZ AG und VERBUND im vergangenen Jahr eine Initiative für den Ausbau der H2-Wirtschaft ins Leben gerufen.
Bei der H2 Convention - mittlerweile der größten Wasserstoffveranstaltung Österreichs - trafen sich eine Vielzahl von Experten wieder in der Linzer Tabakfabrik, um sich mit dem Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in Oberösterreich und im Großraum Linz zu befassen.
„OÖ ist Wirtschafts- und Industriebundesland Nr. 1 und Wasserstoff wird eine Schlüsseltechnologie in der Energiewende sein", sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer. "Deshalb ist die Convention so wichtig, weil sie alle Akteure zusammenbringt, die den Weg aufzeigen, wie es gehen kann. Es braucht die Standortpartner wie die Energiewirtschaft, Versorger und Erzeuger, um aufzuzeigen, dass Erzeugung und Abnahme wirklich funktionieren. Die gesamte Umstellung ist für Europa ein historischer Kraftakt, genau genommen ist ein Marshallplan für die Energiewende.erforderlich.”
Markus Achleitner, Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat in Oberösterreich, betonte: „Oberösterreich treibt mit seiner Wasserstoff-Offensive 2030 die Transformation des Energiesystems am Standort voran. Gerade für unser Bundesland mit seiner CO2-intensiven Industrie ist Wasserstoff ein entscheidender Schlüsselfaktor, um den Standort noch zukunftsfitter auszurichten.
Daher hat Oberösterreich auch mit der Steiermark und mit Kärnten ein gemeinsames Wasserstoff Valley der drei Industrie-Bundesländer initiiert. Dieses hat sich erfreulicherweise EU-weit gegen zahlreiche Bewerber durchgesetzt: Die Verhandlungen der EU über eine Startförderung von 20 Mio. Euro laufen gerade. Diese Startförderung soll ab Anfang 2025 die Umsetzung von Investitionen in Höhe von 578 Mio. Euro in die regionale Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff für eine nachhaltigere Industrie ermöglichen.
Bis 2028 sollen in diesem Wasserstoff Valley 17 Projekte in 48 Unternehmen umgesetzt werden. Das bundesländerübergreifende ‚Wasserstoff-Valley‘ ist aus drei Gründen einzigartig: Erstens ist es das einzige Wasserstoff-Valley Europas mit Fokus auf Industrieanwendungen wie grünen Stahl, Chemie, Zement und Kalk. Zweitens zeigt es vor, wie eine zentrale Binnenland-Lage mit smarten Systemen auch ohne Offshore-Wind grünen Wasserstoff wettbewerbsfähig bereitstellen und nutzen kann. Und drittens ist die Zusammenarbeit von drei Bundesländern in diesem Umfeld ebenso ein Novum.“
Die Zukunft des Wasserstoffs in Oberösterreich
Folgende Leuchtturmprojekte in Oberösterreich wurden bei der H2 Convention vorgestellt:
- Erste Wasserstoffleitung zwischen Sattledt und Linz
- Wasserstoff-Speicher und -Elektrolyse: Wasserstoff-Speicherung in ausgeförderten Erdgaslagerstätten, angebunden an das Startnetz mit eigener Erzeugung
- EUH2STARS: „Sommersonne im Winter nützen“ – Weiterentwicklung der Wasserstoffspeicher, um den Zentralraum im Winter mit grüner Energie versorgen zu können, z.B. für Kraftwerke zur Fernwärme- und Stromerzeugung; angebunden über Startnetz
- H2-Park: Elektrolyseanlage inkl. größtmöglicher Nutzung von Synergieeffekten, z.B. Überschuss-Strom in Wasserstoff umwandeln um Energie speicherbar zu machen, Abwärme der Elektrolyse wird für Fernwärme genützt, Sauerstoff kommt in der Industrie oder Abwasserreinigung zum Einsatz.
- Hy4Smelt: Demonstrationsanlage für kohlenstoffneutrale Stahlproduktion mit Wasserstoff in Linz
- Green Ammonia Linz: Elektrolyseanlage und Nutzung des erzeugten grünen Wasserstoffs in der chemischen Industrie in Linz.