Kommentar der Chefredaktion : Das unentdeckte Land, die Zukunft
Inhalt
- Politische Verschiebungen: Trump, Deutschland und Österreich
- Von der Grünen Wende zur Konservativen Wende
- Unternehmen und Parteien: Wenn Altes nicht mehr funktioniert
- Die Herausforderung des Loslassens
- Europa am Scheideweg: Zwischen Regulierung und Wettbewerbsfähigkeit
- Der Zentralismus der Angst: Kontrolle als Hemmschuh
- Zeit für einen Neuanfang: Politik der Freiheit statt Bevormundung
- Das unentdeckte Land: Mut für eine neue Zukunft
Politische Verschiebungen: Trump, Deutschland und Österreich
2025 wird Donald Trump, für viele leibgewordenes politisches Infernal, wieder ins Weiße Haus einziehen. Bevor er sich an die Umsetzung seines vollmundigen Versprechens, den Ukraine-Krieg in 24 Stunden zu beenden, machen kann, wird sich dieser vorerst noch intensivieren. In Berlin wird auch eine neue deutsche Bundesregierung gewählt werden. Die politischen Vorzeichen im vormals wirtschaftlich stärksten Land Europas lassen einen Rechtsruck erwarten und die größte Überraschung wird sein, wenn in der Stadt Berlin diesmal tatsächlich richtig ausgezählt wird. Und mit etwas Glück hat sogar Österreich bis dahin eine neue Regierung, die auch hält. Mit dem erneuten Erdrutschsieg der FPÖ bei der steirischen Landtagswahl wird es aber immer schwieriger, eine „Ausgrenzung“ der Freiheitlichen durchzuhalten. Zu deutlich ist das Votum der erwerbstätigen Bevölkerung.
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Von der Grünen Wende zur Konservativen Wende
Diesseits und jenseits des Atlantiks scheint die grüne Wende von einer konservativen Wende abgelöst zu werden. Irgendwie scheint die Luft aus Gender- und Klimapolitik draußen zu sein, wie man auch am kürzlich zu Ende gegangenen Klimagipfel in Aserbaidschan sehen konnte. So unkonkret waren die Ergebnisse noch nie.
Unternehmen und Parteien: Wenn Altes nicht mehr funktioniert
Es gibt Situationen und Zeiten im Leben eines Menschen sowie im weltgeschichtlichen Maßstab, wo Altes zu Ende geht und die Dinge schlichtweg nicht mehr so funktionieren, wie sie es immer getan haben.
Vor diesem Dilemma stehen viele Unternehmen, die merken, dass ihre bisherigen Geschäftsmodelle, ihre unternehmerischen Strategien schlicht nicht mehr zu den gewünschten Ergebnissen führen, auch wenn man sich noch so sehr anstrengt. Aber auch die alten politischen Parteien in Europa stehen vor diesem Problem. Es ist ein natürlicher menschlicher Reflex, eine Zeitlang an alten eingelernten Handlungsweisen und Mustern festzuhalten – unser Gehirn ist träge. Doch was ist, wenn eine Zeitenwende auch bedeutet, dass sich gewissermaßen die physikalischen Gesetze menschlicher Mechanik ändern? Wenn politische Konzepte und ökonomische Theorien an der Realität zerbrechen, halten wir dann zwanghaft an ihnen fest? Wie viel Energie und Kraft kostet es uns, unvermeidliche Veränderungen zwanghaft aufzuhalten und dem Alten irgendwie noch Bestand zu geben? Alles hat seine Zeit, und irgendwann läuft diese ab.
Die Herausforderung des Loslassens
Das Loslassen ist eine schwierige Übung. Das kennt vermutlich jeder aus seinem ganz persönlichen Leben. Sich von politischen Ideen und Ideologien zu verabschieden, scheint noch viel schwieriger zu sein, wie man z.B. am Kommunismus sieht, der zwar ausnahmslos überall gescheitert ist, aber immer noch seine Anhänger findet.
Europa am Scheideweg: Zwischen Regulierung und Wettbewerbsfähigkeit
Auch Europa wird sich fragen müssen, wie viel Sinn es macht, an einer Politik festzuhalten, die nicht nur keine Nachahmer in der Welt findet, sondern diesen Kontinent wirtschaftlich in die Knie zwingt. Im Jahr 2000 hat man sich in Brüssel vorgenommen, bis 2010 der wettbewerbsfähigste Kontinent zu sein. Heute präsentiert uns die Geschichte das Resultat: Wir sind Schlusslicht bei der wirtschaftlichen Entwicklung der großen Player. Auf jedes Problem hat die Europäische Union in den letzten 20 Jahren mit mehr Zentralismus, mit mehr Regulatorik und mit mehr Kontrolle reagiert. Einst stand das vereinigte Europa genau für das Gegenteil. Das, was Europa vorangebracht hat, mehr Wohlstand ermöglichte und Generationen eine Perspektive gab, war der Abbau von Bürokratie durch die Öffnung der Märkte, durch das Wegfallen von Handels- und Währungsschranken, das Vereinfachen wirtschaftlichen Handelns und nicht ein überbordendes Konvolut an Regularien, das jedes unternehmerische und menschliche Tun erfasst und nach den moralischen Befindlichkeiten neurotischer Politikeliten bewertet.
Heute präsentiert uns die Geschichte das Resultat: Wir sind Schlusslicht bei der wirtschaftlichen Entwicklung der großen Player.Stefan Rothbart, Chefredaktion Wirtschaftsnachrichten
Der Zentralismus der Angst: Kontrolle als Hemmschuh
In den Hauptstädten Europas denkt man in alten Mustern. Der zunehmende politische Zentralismus und der Kontrollwahn entspringt in Wahrheit der Angst vor einem Kontrollverlust über die Veränderung. Doch diese ist unvermeidlich.
Zeit für einen Neuanfang: Politik der Freiheit statt Bevormundung
Ich würde sagen, Zeit loszulassen. Loslassen von einer Politik der pathologischen Bevormundung und der Widersprüche, die den Menschen nicht mehr nützt und Europa sowie im Speziellen auch Österreich nicht mehr vorwärtsbringt.
Das unentdeckte Land: Mut für eine neue Zukunft
In einem meiner Lieblingsfilme (Star Trek VI: Das unentdeckte Land) gibt es einen bemerkenswerten Dialog: „Wenn es eine schöne neue Welt gibt, dann wird das Leben darin für die ältere Generation am schwersten sein.“
Die Zukunft ist immer ein unentdecktes Land. Es zu betreten bedeutet auch immer, seine alte, gewohnte Welt zurückzulassen. Je länger man in der alten, gewohnten Welt gelebt hat, desto größer sind die Beharrungskräfte gegen das Neue. Wir Europäer waren einmal wagemutige Entdecker, die das Neue gesucht haben. Vielleicht sind wir es noch,
mein wohlwollend
Ihr
Stefan Rothbart
Chefredakteur