Arbeitslosenquote Österreich : Schulterschluss gegen steigende Jugendarbeitslosigkeit

Gemeinsam gegen die Jugendarbeitslosigkeit in Wien: Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke, AK-Präsidentin Renate Anderl und WKW-Präsident Walter Ruck.

Gemeinsam gegen die Jugendarbeitslosigkeit in Wien: Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke, AK-Präsidentin Renate Anderl und WKW-Präsident Walter Ruck.

- © Stadt Wien / David Bohmann

Mit rund 928.000 unselbständig Beschäftigten wurde in Wien im August 2024 ein neuer Höchstwert erreicht. Dem gegenüber steht ein Zuwachs der Arbeitslosigkeit von 7,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat.

„Die entscheidende Grundlage für ein erfolgreiches Berufsleben ist eine gute Ausbildung und dafür müsse man alles Notwendige tun“, ist das Credo von Wiens Wirtschaftslandesrat Peter Hanke. Um gegen die Jugendarbeitslosigkeit anzugehen, rief er die Sozialpartner zusammen, um gemeinsam mit dem AMS Wien die Situation am Arbeitsmarkt zu analysieren und gezielte Maßnahmen zu besprechen.

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„Das beste Mittel gegen steigende Arbeitslosigkeit ist eine aktive Arbeitsmarktpolitik.“ Hanke hat deshalb AK-Präsidentin Renate Anderl und WKW-Präsident Walter Ruck ersucht, gemeinsam mit Experten Lösungsansätze zu entwickeln. „Mir geht es dabei nicht nur um kurzfristige Interventionen, sondern auch um längerfristige Lösungsansätze. Denn schließlich sprechen wir hier von jungen Menschen und deren beruflichen Entwicklungschancen und Zukunftsperspektiven.“

Mehr Lehrlinge und mehr Arbeitslose in Wien

In Wien absolvieren derzeit rund 13.350 Personen – um 500 mehr als vor einem Jahr - eine betriebliche Lehre. Nach Corona ist die Zahl der Lehrlinge ebenso gestiegen wie die Anzahl der Lehrbetriebe. Mehr als ein Viertel aller Lehrlinge war zu Beginn ihrer Ausbildung über 18 Jahre alt.

„Wir müssen junge Menschen für eine Lehre begeistern, denn sie bietet nicht nur sichere Arbeitsplätze, sondern auch beste Möglichkeiten der beruflichen Weiterentwicklung. Vorbereitende Qualifizierungen vor einer Lehrausbildung sind eine notwendige und wertvolle Investition, um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen. So können wir die vorhandenen Potenziale für den Wirtschaftsstandort Wien nutzen.“

Aus Sicht des WK Wien-Präsidenten sind auch Maßnahmen abseits der Lehre und längerfristiges Denken notwendig: „Wir haben beispielsweise in der IT, einem absoluten Zukunftsbereich, zu wenig schulische Ausbildungsplätze. Deshalb forcieren wir die Errichtung einer neuen HTL für IT in Wien.“

Der Anteil junger Menschen soll laut Prognosen in Wien weiter anwachsen. Bei den Analysen und deren Problemlösungen wird einkalkuliert, dass die Zahl arbeitsuchender junger Flüchtlinge mit Asylstatus und subsidiär Schutzberechtigter zunimmt.

Eine Tatsache, auf die besondere Aufmerksamkeit gelegt wird. Ihre Zahl ist von August 2023 bis August 2024 um 1.091 Personen von 7.767 auf 8.858 Personen gestiegen. Das stellt nicht nur die Arbeitsmarktpolitik und das AMS Wien vor enorme Herausforderungen, sondern verlangt auch umfassende integrationspolitische Maßnahmen.

AK-Präsidentin Renate Anderl sieht vor allem im Bereich der Integration einen Auftrag an die Bundesregierung: „Die geplanten Budgetkürzungen beim AMS sind der falsche Weg, weil das Integration verhindert.“