Saison 2023/24 : Vorarlbergs Wintertourismus: deutliches Plus und der Ruf nach Flexibilität

Das Lechtal ist nach dem Bregenzerwald, dem Arlberggebiet und dem Salzkammergut eine der niederschlagsreichsten Gegenden Österreichs.

Das Lechtal ist nach dem Bregenzerwald, dem Arlberggebiet und dem Salzkammergut eine der niederschlagsreichsten Gegenden Österreichs.

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Die Vorarlberger Tourismusbetriebe haben einen vielversprechenden Start in die diesjährige Wintersaison hingelegt. In den Monaten November bis Dezember 2023 haben rund 282.400 Gäste in Vorarlberg knapp 850.500 Übernachtungen gebucht.

Das entspricht einem Anstieg von acht Prozent bei den Ankünften und 2,3 Prozent bei den Übernachtungen im Vergleich zum Jahr davor. Tourismuslandesrat Christian Gantner und Tourismusdirektor Christian Schützinger sind zuversichtlich für den weiteren Saisonverlauf. Im Vergleich zur Vorjahressaison 2022/2023 verzeichneten alle Tourismusregionen Zuwächse bei Besuchern und Übernachtungen.

Besonders auffällig war die Region Bodensee-Vorarlberg mit einem Anstieg von rund 8.000 Übernachtungen, was einer Steigerung von 5,3 Prozent entspricht. Tourismuslandesrat Christian Gantner sieht eine positive Entwicklung und betont, dass es nicht nur um die Anzahl der Nächtigungen geht, sondern vor allem um die Qualität.

Rückgänge bei Privatquartieren

Betrachtet man die Hauptsegmente, so mussten Privatquartiere in den ersten beiden Saisonmonaten einen Rückgang an Ankünften von einem Prozent und Nächtigungen von 6,2 Prozent hinnehmen. Dieser Rückgang konnte jedoch insgesamt durch größere Steigerungen in gewerblichen Betrieben, plus 8,5 Prozent bei den Ankünften und plus 3,5 Prozent bei den Nächtigungen ebenso wie bei Campingplätzen und sonstigen Unterkünften mehr als ausgeglichen werden.

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Branchenvertreter betonen regelmäßig, dass steigende Nächtigungszahlen nicht zwangsläufig mit unternehmerischem Erfolg einhergehen, da der Kostendruck zunimmt. Der Tourismuslandesrat weiß um die Problematik und arbeitet an der Umsetzung der Tourismusstrategie 2030, um die besten Rahmenbedingungen für die Tourismusbetriebe zu schaffen.

Das Saisonierkontingent für Vorarlberg ist längst ausgeschöpft. Die Sparte Tourismus fordert mehr Flexibilität bei Beschäftigungsmöglichkeiten für Drittstaatenangehörige.

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Deutsche Buchungen im Plus

In der laufenden Wintersaison kamen 47.900 österreichische Gäste nach Vorarlberg und buchten rund 97.800 Übernachtungen. Deutsche Besucher buchten 470.300 Übernachtungen, was einem Anstieg von 1.700 Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch Gäste aus der Schweiz und Liechtenstein, den Niederlanden und Belgien buchten mehr Übernachtungen.

Hingegen waren die Übernachtungen von Gästen aus dem Vereinigten Königreich mit minus 2.000 und Luxemburg minus 1.600 rückläufig. Die Ergebnisse vom November und Dezember sind für Tourismusdirektor Christian Schützinger ein erfreulicher Auftakt der Wintersaison. Obwohl das Niveau der Saison 2018/19 insgesamt noch nicht ganz erreicht ist, entwickeln sich die Hauptherkunftsmärkte weiterhin positiv. Insbesondere bei den Schweizer Gästen setzt sich der Aufwärtstrend vom Sommer auch in der Wintersaison fort. Der tschechische und polnische Markt zieht ebenfalls weiter an.

„Angesichts des Gästevolumens aus den wichtigen Herkunftsländern Niederlande und Deutschland sind wir optimistisch für den weiteren Saisonverlauf“, sagt Christian Schützinger. „Die Wintersportbedingungen in den höheren Lagen sind hervorragend.“

In Zahlen

Im Dezember 2023 besuchten etwa 205.500 Gäste Vorarlberg und buchten insgesamt 676.200 Übernachtungen. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Ankünfte um 9,3 Prozent und die Übernachtungen um 3,1 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahr konnten alle Tourismusdestinationen eine Steigerung der Nächtigungen verzeichnen oder das Vorjahresniveau wieder erreichen. Besonders auffällig war die Region Bodensee-Vorarlberg mit einem Zuwachs von rund 8.400 Übernachtungen.

Die durchschnittliche Verweildauer ist im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken und lag im Dezember 2023 bei 3,29 Tagen. In den letzten 10 Jahren betrug die durchschnittliche Verweildauer 3,63 Tage.

In den Monaten November und Dezember 2023 verzeichneten die Beherbergungsbetriebe in Vorarlberg rund 282.400 Besucher und 850.500 Übernachtungen. Das entspricht einem Besucherzuwachs von acht Prozent im Vergleich zur Vorjahressaison. Bei den Übernachtungen konnte ein Plus von 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet werden.

Mehr Flexibilität bei der Beschäftigung gefordert

Das Saisonierkontingent für Vorarlberg ist bereits ausgeschöpft. Die Sparte Tourismus fordert mehr Flexibilität bei Beschäftigungsmöglichkeiten für Drittstaaten-Angehörige. Im Bereich Gastronomie und Beherbergung erreichte der Beschäftigtenstand im Jänner 2023 mit 14.635 Personen seinen Höchststand in den vergangenen 20 Jahren. In der Zwischensaison geht die Zahl der Mitarbeiter auf circa 8.675 im April und im Oktober auf 9.274 Personen zurück.

Bis dato hat das AMS 623 Drittstaaten-Saisonierkontingente für Vorarlberg vergeben. In den Spitzenmonaten der Wintersaison, also im Dezember, Jänner und Februar, darf das Kontingent um 50 Prozent überschritten werden. Jedoch haben die Vorarlberger Tourismusbetriebe diese Zusatzmöglichkeit bereits vollständig ausgeschöpft. Spartenobmann Markus Kegele berichtet, dass knapp 40 Anträge aufgrund des bereits erschöpften Kontingents nicht genehmigt wurden.

Aufgrund der guten bis sehr guten Buchungslage für die kommende Wintersaison könnte es sein, dass weitere Personen benötigt werden. Es sollte mehr Flexibilität im System geben, um auch kurzfristigen Bedarf unkompliziert abdecken zu können. Gerade in Zeiten, in denen sich die österreichische Volkswirtschaft in einer Rezession befindet, darf der Wirtschaftsmotor Tourismus nicht eingeschränkt werden. Vielmehr müssen müssten seitens der Bundespolitik Impulse gesetzt werden, damit die Tourismuswirtschaft ihre volle Leistungsfähigkeit entfaltet und ihren Beitrag zum gesellschaftlichen Wohlstand Österreichs leisten kann, fordern Vertreter der Wirtschaftskammer Vorarlberg.

Der zentrale Schlüssel liege dabei in der Ausländerbeschäftigungspolitik. Der Obmann der Sparte Tourismus fordert Beschäftigungsmöglichkeiten für Drittstaatenangehörige, wo weder Einheimische noch Arbeitnehmer aus den EU-Staaten zur Verfügung stehen. Deutschland und die Schweiz gehen bereits diesen Weg. Es gelte, diesen Wettbewerbsnachteil zum Wohle der Tourismuswirtschaft und der gesamten Volkswirtschaft rasch zu beseitigen.