Energieträger : Oberösterreich setzt auf Wasserstoff-Innovationen

DI Thomas Bürgler (Geschäftsführer K1-MET GmbH), Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner, FH-Prof. Priv. Doz. DI Dr. Johann Kastner (Vizepräsident für Forschung an der FH Oberösterreich) und Manuel Pfeil (Geschäftsführer H2 Powerlink GmbH).

DI Thomas Bürgler (Geschäftsführer K1-MET GmbH), Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner, FH-Prof. Priv. Doz. DI Dr. Johann Kastner (Vizepräsident für Forschung an der FH Oberösterreich) und Manuel Pfeil (Geschäftsführer H2 Powerlink GmbH).

- © Land OÖ / Margot Haag

Oberösterreich ist das energieintensivste Bundesland mit rund 40 Prozent des Endenergieverbrauchs für den produzierenden Sektor. Daher plant das Bundesland eine konsequente Wasserstoff-Strategie, um den Produktionsstandort nachhaltig umzurüsten. „Der Standort OÖ eignet sich daher optimal, um unter Einbindung der Industrieunternehmen Forschungs-, Pilot- und Demonstrationsanlagen umzusetzen. Durch sektorübergreifende Kooperation, Innovation und neue Technologien will Oberösterreich zu einem Vorreiter der Energiewende und internationalem Vorbild für klimafreundliche Industrieproduktion werden. Dazu wird die oberösterreichische Wasserstoff-Offensive 2030 konsequent umgesetzt“, betont Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner.

Schwerpunkt der OÖ. Wasserstoff-Offensive ist, Unternehmen und Forschungseinrichtungen in einem eigenen Wasserstoff-Netzwerk zu vernetzen und zu forschen, um Wasserstoff möglichst effizient für die Dekarbonisierung der heimischen Industrie einsetzen zu können. Neben Projekten wie dem gemeinsamen Wasserstoff-Valley mit der Steiermark und Kärnten sowie der Realisierung eines Wasserstoff-Forschungszentrums am FH-Campus in Wels setzt das Land Oberösterreich auch auf Forschungsprojekte, die mit Fördermitteln des Landes umgesetzt werden.Das Projekt „HySOLVE“ der FH Oberösterreich befasst sich dabei mit den drei Hauptanwendungsbereichen von Wasserstoff: Energieträger, Treibstoff und Speichermedium. „ThermoGreenHydrogen“ ist weiters ein Leitprojekt für die nachhaltige Energieumwandlung und -speicherung in der JTP-Region. Dabei kooperiert die H2 Powerlink GmbH mit der K1-MET GmbH und der FH OÖ Forschung & Entwicklungs GmbH. Erforscht werden die Produktion, Speicherung und Nutzung von Wasserstoff in Kombination mit Thermoelektrizität, die ungenutzte industrielle Abwärme in Strom umwandelt.

Im Projekt „ThermoGreenHydrogen“ wird erforscht, wie mittels Wasserstoff ungenutzte industrielle Abwärme in Strom umgewandelt werden kann. Im Rahmen der Pressekonferenz im K1-MET LAB wurde heute mit einer eigenen Demo-Anlage gezeigt, wie man Abwärme über Thermoelektrizität zu Strom macht – v.l.: Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner, FH-Prof. Priv. Doz. DI Dr. Johann Kastner (Vizepräsident für Forschung an der FH Oberösterreich), DI Thomas Bürgler (Geschäftsführer K1-MET GmbH) und Manuel Pfeil (Geschäftsführer H2 Powerlink GmbH).

Oberösterreich als Vorreiter der Dekarbonisierung

Oberösterreich ist Standort vieler energieintensiver Industrieunternehmen und muss daher besonders in Maßnahmen für die Dekarbonisierung der Industrie investieren. Damit steht Oberösterreich als führendes Industrie- und Wirtschafts-Bundesland der Republik hinsichtlich Klimaneutralität bis 2040 vor besonders großen Herausforderungen, aber auch Chancen, sich als Vorreiter der Dekarbonisierung zu positionieren. Rund 40 Prozent des Endenergieverbrauchs entfallen auf den produzierenden Sektor. „Wasserstoff ist ein Schlüsselfaktor, um den Standort noch zukunftsfitter auszurichten. Eine Transformation des Energiesystems ist nur möglich, wenn künftig Industrieprozesse, Strom, Wärme und Mobilität als großes Ganzes und mit ihren Wechselwirkungen betrachtet werden. Aus der Sicht Oberösterreich sind vor allem industriellen Anwendungen und die saisonale Speicherung von Wasserstoff relevant. Hier setzen wir auch im Forschungsbereich an“, hebt Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner hervor. Die oberösterreichische Wasserstoff-Offensive 2030 treibt die Transformation am Standort weiter voran. Sie umfasst unter anderem das OÖ. Wasserstoff-Forschungszentrum am FH-Campus in Wels, das OÖ. Wasserstoff-Netzwerk mit nunmehr bereits mit 55 Unternehmen und 14 Forschungseinrichtungen sowie das bundesländerübergreifende Projekt Wasserstoff-Valley gemeinsam mit der Steiermark und mit Kärnten.

Eine Transformation des Energiesystems ist nur möglich, wenn künftig Industrieprozesse, Strom, Wärme und Mobilität als großes Ganzes und mit ihren Wechselwirkungen betrachtet werden
Markus Achleitner, Wirtschafts- und Forschungslandesrat OÖ

Wasserstoff-Netzwerk

Ebenfalls Teil der OÖ. Wasserstoff-Offensive ist das OÖ. Wasserstoff-Netzwerk. „Die Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen stärkt die Kompetenz und die F&E-Aktivitäten der heimischen Betriebe im Zukunftsfeld Wasserstoff“, ist Landesrat Achleitner überzeugt. Eines der großen Projekte im Wasserstoff-Netzwerk ist das aus drei Gründen einzigartige „Hydrogen Industrial Inland Valley Austria“: Erstens ist es das einzige Wasserstoff-Valley Europas, das sich auf Industrieanwendungen wie grünen Stahl, Chemie, Zement und Kalk fokussiert. Zweitens zeigt es, wie ein zentraler Binnenlandstandort mit intelligenten Systemen grünen Wasserstoff auch ohne Offshore-Wind wettbewerbsfähig bereitstellen und nutzen kann. Und drittens ist auch die Zusammenarbeit von drei Bundesländern - Oberösterreich, Kärnten und Steiermark - in diesem Umfeld ein Novum. „Mit der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria sind wir optimal aufgestellt, um das Hydrogen Industrial Inland Valley Austria gemeinsam mit den beiden anderen Bundesländern voranzutreiben“, unterstreicht Landesrat Achleitner.

Im Projekt „ThermoGreenHydrogen“ wird erforscht, wie mittels Wasserstoff ungenutzte industrielle Abwärme in Strom umgewandelt werden kann. Im Rahmen der Pressekonferenz im K1-MET LAB wurde heute mit einer eigenen Demo-Anlage gezeigt, wie man Abwärme über Thermoelektrizität zu Strom macht – v.l.: Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner und FH-Prof. Priv. Doz. DI Dr. Johann Kastner (Vizepräsident für Forschung an der FH Oberösterreich).