Grüner Stahl : Was braucht die Metallindustrie um grün zu werden?

Arbeiter bei der Schweißarbeit: Die Stahlindustrie ist für sieben bis neun Prozent der weltweiten anthropogenen Treibhausgasemissionen verantwortlich.

Die Stahlindustrie ist für sieben bis neun Prozent der weltweiten anthropogenen Treibhausgasemissionen verantwortlich.

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Die industrielle Produktion durchläuft derzeit einen disruptiven Wandel in Richtung Nachhaltigkeit. Das gilt ganz besonders für die material- und energieintensiven Prozessindustrien – etwa die Metallindustrie.

Dieser Trend wird sich voraussichtlich in den kommenden zwei Jahrzehnten fortsetzen. Die Stahlindustrie, die für sieben bis neun Prozent der weltweiten anthropogenen Treibhausgasemissionen verantwortlich ist, spielt hier eine Vorreiterrolle, indem sie fossile Reduktionsmittel und Energieträger durch erneuerbare ersetzt, zum Beispiel durch grünen Wasserstoff und Strom.

Dies setzt voraus, dass ein modernes Produktionsmanagementsystem (PMS), das die Dekarbonisierung der Metallproduzenten unterstützt, die notwendigen Funktionalitäten bereitstellt. Hier ist eine detaillierte Produktionsverfolgung die Grundlage für alle anderen Funktionen, die sich mit der Dekarbonisierung befassen. Kunden aus der Stahlindustrie, wie Automobilhersteller und Bauunternehmen, verlangen zunehmend CO2-Berichte für die bestellten Waren. Daher müssen die Stahlhersteller die Treibhausgasemissionen (THG) auf Stück- und Produktebene entlang der gesamten Produktionskette transparent berechnen und verfolgen.

Verfolgung des CO2-Fußabdrucks

Die Daten des CO2-Fußabdrucks eines Produkts werden in Zukunft wie die heutigen Qualitätsdaten behandelt. Sie werden Teil des Produktzertifikats sein und auch während des Produktionsprozesses auf Toleranzen überprüft werden.

Aus diesem Grund sind Technologien, die für das Qualitätsmanagement innerhalb von Produktionsmanagementsystemen entwickelt wurden, ideal geeignet.

Ein Beispiel ist der "Quality Process Snapshot" von PSImetals, der in Echtzeit Daten aus dem Produktionsprozess sammelt. Die gespeicherten Daten sind mit Daten der "Materialgenealogie" verknüpft, die mit den jeweiligen Produktionsschritten verbunden sind.

Energieverbrauch und CO2-Emissionen planen und kontrollieren

Die Verfolgung und Speicherung des Material- und Energieverbrauchs, der CO2-Emissionen sowie der Behandlungs- und Transportdauer ermöglicht auch deren statistische oder noch anspruchsvollere AI-Auswertung. Dies dient der Anpassung der entsprechenden Parameter, die für entsprechende Prognosen in den Produktionsplanungs-, Terminierungs- und Steuerungskomponenten des PMS verwendet werden. Die PCF-Berechnungen im PMS von PSImetals entsprechen dabei den Definitionen von Scope 1, 2 und 3 im GHG Protocol Corporate Accounting and Reporting Standard.

Ein Manufacturing Execution System mit Qualitätsmanagement auf Basis von Prozess-Snapshots entlang aller Produktionsschritte bietet einen idealen Rahmen für die Verfolgung des Product Carbon Footprint (PCF). PSImetals hat diese Art von PCF-Ansatz mit hierarchisch definierten THG-Emissionsfaktoren auf den Ebenen Produktionsbereich, Produktionslinie und Produktionsschritt umgesetzt. So können CO2e-Emissionen in Echtzeit auf Stück- und Produktebene entlang der gesamten Kette von Produktionsschritten berechnet und verfolgt werden, und die Ergebnisse werden auf den entsprechenden Materialgenealogieknoten gespeichert.