Baubranche Österreich : Frauen am Bau: Eine Win-win-Situation
Die steigenden Zahlen von Frauen in der Baubranche sprechen für sich. In der Fachgruppe Bau, die eine Vielzahl von Berufen wie Abriss, Bauleitung, Sanierung und viele weitere umfasst, ist eine kontinuierliche Steigerung des Frauenanteils zu verzeichnen. Im Jahr 2001 betrug der Frauenanteil lediglich 3,7 Prozent, vor zehn Jahren, im Jahr 2013, lag er bei 5,2 Prozent und im abgelaufenen 2023 bereits bei rund 7,3 Prozent. Dieser Anstieg zeigt das wachsende Interesse von Frauen an Karrieren in traditionell männlich geprägten Bereichen.
„Der positive Trend in Männerdomänen wie der Baubranche zeigt, dass sich Frauen immer stärker durchsetzen“, bekräftigt Margarete Kriz-Zwittkovits, Vorstandsvorsitzende von Frau in der Wirtschaft Wien (FiW). „Diese Veränderung spiegelt sich nicht nur in einer steigenden Anzahl von Frauen in Führungspositionen wider, sondern auch in einem wachsenden Interesse von Frauen an einer Karriere im Bauwesen.“
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Geschlechtervielfalt am Bau wächst
Tatsächlich befindet sich die Baubranche, traditionell von Männern beherrscht, im Wandel. Immer mehr Frauen erobern die Planungsbüros und Baustellen, was zu einer zunehmenden Geschlechtervielfalt in der Branche führt.
Frauen bringen nicht nur technisches Know-how, sondern auch kreative und zwischenmenschliche Fähigkeiten ein, die zu innovativen Lösungen führen.
Sigrid Kobierski, Baumeisterin und Chefin bei Hammerl Bau ist in die Branche „hineingewachsen“. Die Chefin von rund 50 Mitarbeitern, leitet das Unternehmen Hammerl Bau, das im nächsten Jahr sein 100-jähriges Jubiläum feiert, in dritter Generation. Kobierski will ihre Erfahrungen und ihr Wissen auch an andere Frauen und Mädchen weitergeben, „denn es gibt nichts, was wir als Frauen nicht auch tun können.“
Win-Win-Situation stärkt Bauwirtschaft
„Die verstärkte Integration weiblicher Fachkräfte in den Baubereich bietet auch Unternehmen verschiedene Vorteile: Frauen können dabei helfen, den Fachkräftemangel zu bekämpfen, indem sie Männer ersetzen, die in den Ruhestand gehen. Weibliche Fachkräfte gelten als innovativ, einfühlsam und feinmotorisch begabt, was den Bauunternehmen zugutekommen kann. Arbeitgeber mit einer ausgewogenen Geschlechterverteilung in ihrer Belegschaft wirken attraktiver und moderner. Und gemischte Teams haben oft eine höhere Effizienz und erzielen bessere Arbeitsergebnisse“, betont Kriz-Zwittkovits.
Mit der Kampagne „Mehr Chancen für Frauen am Bau” wollen die Gewerkschaft BAU-HOLZ (GBH) und die Vereinigung Industrieller Bauunternehmungen Österreichs (VIBÖ) für eine dynamische Veränderung in der Baubranche sorgen. „Dabei geht es nicht nur um wirtschaftliche Unabhängigkeit, sondern auch um persönliche Entfaltung und die Chance, als Vorbilder für kommende Generationen zu dienen,“ so GBH-Bundesvorsitzender Josef Muchitsch. Peter Krammer, Präsident der VIBÖ ergänzt: „Wir sind überzeugt, dass das Umdenken in der Gesellschaft schon längst begonnen hat und Österreich zukunftsfähig macht.“